Die Fliege gehört zu den Lebewesen, die uns als Menschen lästig erscheinen und mit denen unsere utilitaristisch geprägte Zivilisation keinerlei Nutzen verbindet. Fliegen sind im besten Fall überflüssig, treiben sich auf Mist herum und verbreiten Krankheitserreger, so könnte man unsere Sicht auf Fliegen vielleicht auf die Spitze treiben. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Peter Geimer von der FU Berlin hat sich der hexapoden Diptera namens Brachycera anders genähert und darüber ein kleines Buch geschrieben - eine Art Kulturgeschichte der Fliege. Eine seiner zentralen Fragen: Welche Rolle spielt die Fliege in Malerei und Photographie? Bei der Gelegenheit haben wir Peter Geimer auch Fragen zur Photographie als Ikonographie der Gegenwart gestellt - unter anderen zum bekannten Bild des toten Jungen am Strand sowie zur Kunsttechnik Gerhard Richters.
Stichworte und weiterführende Beiträge
Über das im Gespräch erwähnte Foto des toten Jungen am Strand haben wir mit dem Journalisten Udo Stiehl ein Interview geführt. Auch den angesprochenen Siegfried Kracauer haben wir in einem Beitrag mit Jörg später ausführlich thematisiert. Hinweisen möchten wir noch auf ein Interview mit der Kunsthistorikerin Mirjam Brusius anlässlich 175 Jahren Photographie über den Photopionier William Henry Fox Talbot.