Wer die Gesetze einer Gesellschaft verletzt, muss damit rechnen, seine Freiheit zu verlieren und weggesperrt zu werden. Das ist seit Menschengedenken so, und der leitende Gedanke ist dabei, begangenes Unrecht mit einer Strafe zu vergelten. An diesem archaischen Prinzip der Vergeltung kamen im 19. Jahrhundert erste Zweifel auf. Als ein klassisches Projekt der Moderne entstand der Gedanke, aus "schlechten" Menschen "gute" machen zu können. Das war und ist bis heute das Leitmotiv des Programms der Resozialisierung: straffällig gewordene Menschen zur Gesellschaftsfähigkeit zu erziehen. In der Bundesrepublik wurde die Resozialisierung mit großen Erwartungen seit den 1950er Jahren eingeführt. Die Resultate sind allerdings bis heute ernüchternd bis enttäuschend - die Zahlen deuten vielmehr auf ein Scheitern dieses Moderneprojektes hin. Die Historikerin Dr. Annelie Ramsbrock vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF) hat die Geschichte der Resozialisierung in der Bundesrepublik erforscht und ihre Ergebnisse jüngst in einem Buch publiziert. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.
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Annelie Ramsbrock, Vom Schlagstock zur Sozialtherapie. Gewalt in westdeutschen Gefängnissen, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 15 (2018), S. 277-301, URL: https://zeithistorische-forschungen.de/2-2018/5591