Die Völker Gog und Magog stammen aus den vier Ecken der Erde. Sie sind mit dem Teufel im Bunde und ziehen mit ihm am Tag des Jüngsten Gerichts in den Kampf. So steht es im Neuen Testament in der Offenbarung des Johannes, und weiter heißt es: „...sie sind so zahlreich wie die Sandkörner am Meer“. In den kartographischen Darstellungen des Mittelalters werden Gog und Magog zunächst im Nordosten, später im Osten verortet. Verbunden ist mit ihnen eine Angst vor allem, was aus dem Osten kommt. Aus europäischer Perspektive hatte diese Angst nicht nur mythologische Gründe, sondern auch historische. Zahlreiche Völker, insbesondere Reitervölker, drangen seit der Antike aus Asien kommend in den westlichen Teil der eurasischen Landmasse ein und überfielen Länder und Städte. Dass diese Angst vor dem Osten tief in das Bewusstsein Europas eingewoben ist, davon zeugen in der Neuzeit und bis heute zahlreiche Erzählungen. Ob Hunnen, Awaren, Tataren, Mongolen, Bolschewisten, Russen – sie alle fluten im Sturm nach Europa, um es zu unterwerfen oder zu zerstören. Der Historiker Jörn Happel, Professor für die Geschichte Ost- und Ostmitteleuropas der Universität der Bundeswehr Hamburg, hat zum Motiv der Urangst vor dem Osten geforscht. Wir haben ihm dazu bei Zu Gast bei L.I.S.A. unsere Fragen gestellt.
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