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Johann Niemann war stellvertretender Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor. Am 14. Oktober 1943 wagten jüdische Gefangene den Aufstand und töteten dabei auch Niemann. Erst vor kurzem wurden mehr als 350 Fotos und zusätzliche schriftliche Quellen aus seinem Besitz entdeckt. Die privat gesammelten und teilweise in zwei Alben zusammengestellten Bilder erlauben anhand der visuellen Überlieferung seiner Karriere ganz neue Einblicke zum Holocaust im deutsch besetzten Polen und zu den Krankenmorden der sogenannten Euthanasie, an denen Niemann beteiligt war. Im Interview schildert der Autor, PD. Dr. Martin Cüppers, nicht nur den Inhalt und die besondere Bedeutung des Albums, sondern er spricht mit Dr. Christian Westerhoff auch über Fotos als historische Quelle und über die bisher zu wenig beachtete „Aktion Reinhardt“, bei der im Rahmen des Holocaust etwa 1,8 Millionen Juden ermordet wurden.