Robert Wagner war ein Nationalsozialist der ersten Stunde. Der Vortrag beleuchtet seine politische Karriere und sein besonderes Verhältnis zu Adolf Hitler, das auf seine Beteilung am Hitlerputsch 1923 zurückgeht. 1933 wurde Wagner Reichsstatthalter von Baden, 1940 Chef der Zivilverwaltung im Elsass. Hier ließ ihm Hitler freie Hand, die nationalsozialistische Volkstumspolitik umzusetzen und über Leben und Tod zu entscheiden – hier wurde er aber auch 1946 von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt.
Dr. Ludger Syré ist Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim. Er studierte Geschichte und Germanistik in Freiburg, München und Tübingen. 1983 promovierte er am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Tübingen mit einer Arbeit über den polnisch-jüdischen Publizisten und Historiker der Russischen Revolution Isaac Deutscher (1907-1967). Von 1983 bis 2020 war er im Bibliotheksdienst tätig, seit 1987 in der Badischen Landesbibliothek. Er leitete dort sowohl die Digitalisierung als auch die Landesbibliographie. Seine wissenschaftlichen und publizistischen Schwerpunkte liegen auf der Geschichte des Nationalsozialismus in Baden, der Geschichte Russlands und der Sowjetunion sowie der Bibliotheksgeschichte und des deutschen Bibliothekswesens.
Die Veranstaltung fand am 27. Februar 2024 in der Württembergischen Landesbibliothek im Begleitprogramm der Ausstellung Elsass unterm Hakenkreuz statt.