Die Einführung der Wehrpflicht im annektierten Elsass und Lothringen 1942 sollte die Einbindung der Elsässer und Lothringer an NS-Deutschland vervollständigen. Sie bewirkte im Gegenteil eine heftige Opposition gegen die Besatzer und riss für lange Zeit eine Kluft zu den anderen Franzosen auf. Die Geschichte der 130.000 Malgré-nous („Gegen unseren Willen“) ist heute Gegenstand intensiver Forschungs- und Erinnerungsdebatten.
Dr. Frédéric Stroh ist assoziierter Forscher an der Universität Straßburg und führt derzeit ein Forschungsprojekt für das Saarland über die Verfolgung der Homosexualität im 20. Jahrhundert durch. Seine Dissertation über die NS-Homosexuellenverfolgung in Baden und dem annektierten Elsass wurde mit dem Schöpflin-Preis 2019 ausgezeichnet. Er hat u.a. ein Buch und einen Dokumentarfilm über die Zwangsrekrutierten im Wehrmachtsgefängnis Torgau geschrieben, und den Sammelband Die Zwangsrekrutierung in den vom Dritten Reich annektierten Gebieten 2016 mit Peter Quadflieg herausgegeben.
Die Veranstaltung fand am 20. März 2024 in der Württembergischen Landesbibliothek im Begleitprogramm der Ausstellung Elsass unterm Hakenkreuz statt.
In Zusammenarbeit mit dem Institut français Stuttgart im Rahmen der Französischen Wochen.