Vor 100 Jahren rief Benito Mussolini die faschistische Bewegung in Italien zum „Marsch auf Rom“ auf, der ihm den Weg zur Macht ebnen sollte. Es war der Höhepunkt einer langen Gewaltwelle und der Auftakt für die mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Herrschaft des „Duce“ in Italien. Zugleich war Mussolinis Coup ein Fanal für die Anhänger des Faschismus in Europa – auch und vor allem in Deutschland. Wie kam es dazu? Was waren die Folgen? Und welche Rolle spielt das Erbe des italienischen Faschismus heute? Der Historiker Thomas Schlemmer blickt auf das Ereignis zurück und fragt nach den Auswirkungen für Europa und die Welt.
PD Dr. Thomas Schlemmer ist Privatdozent an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte. Seit 2019 leitet er als Chefredakteur die Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, das führende Organ der zeithistorischen Forschung in Deutschland. Er ist Experte für die Faschismusgeschichte und italienische Geschichte im 20. Jahrhundert sowie Herausgeber der Bände „Der Faschismus in Europa“ (2014), „Die ‚Achse‘ im Krieg“ (2010) und „Die Italiener an der Ostfront“ (2005).
Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und der Bibliothek für Zeitgeschichte Stuttgart. Der Vortrag fand am 26. Oktober 2022 in der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart statt.