Es ist kurz vor 12 und wir saßen bis vor gut 20 Minuten in Hörsaal 20 der Universität Leipzig. Die ehemalige Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung, Prof. Dr. Annelie Ramsbrock, sowie Prof. Dr. Maren Möhring, die auch schon mehrmals zu Gast bei L.I.S.A. war, leiteten dort bis eben eine Sektion auf dem 54. Deutschen Historikertag über Sozialfiguren zwischen Faktizität und Fiktion im 20. Jahrhundert. Erst gestern hatte Bundespräsident Steinmeier den größten geisteswissenschaftlichen Fachkongress in der Leipziger Nikolaikirche eröffnet, der bis zum kommenden Freitag tagen wird. Leitthema des Historikertages: Fragile Fakten. Anschließen daran ließ sich eine eigene Sonderveranstaltung, die morgen von 9:00 bis 11:30 Uhr in Hörsaal 3 stattfinden wird: Kontrafaktische Geschichte. Fake History oder methodische Innovation? Über diese Frage diskutieren dann Prof. Dr. Dan Diner (Jerusalem), Jun.-Prof. Dr. Kathrin Klausmeier (Leipzig), Dr. Anna Lux (Freiburg), Dr. Eva-Maria Schnurr (Hamburg) und Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig). Moderieren werden die Debatte das Podcast-Duo von Was wäre gewesen? - PD Dr. Charlotte Lerg (München) und Georgios Chatzoudis (Düsseldorf). Wir freuen uns sehr auf diese besondere Gelegenheit, auf dem Historikertag wieder einen eigenen Programmpunkt anbieten zu können.
Von besonderem Interesse auf dem Historikertag für uns ist auch die von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Posterausstellung von insgesamt 27 Promovierenden. In den vergangenen zwei Wochen haben sie bei L.I.S.A. Poster, auf denen sie ihr jeweiliges Promotionsprojekt vorstellen, in einer digitalen Fassung der Öffentlichkeit präsentiert. In Leipzig können die Plakate seit gestern leibhaftig besichtigt werden. Apropos leibhaftig: Die Promovierenden können dort in persona angetroffen werden, um beispielsweise Fragen zu ihrem Projekt zu beantworten. Wo? Im Foyer Neues Augusteum. Bei der Gelegenheit: Bei L.I.S.A. sind die Posterbeiträge bisher mehr als 5.000 Mal aufgerufen worden!
Abschließend noch ein wenig Chronistenpflicht sowie ein kurzer Ausblick. In der vergangenen Woche haben wir zum zweiten Mal am Comer See das Doktorandenkolloquium mit Stipendiatinnen und Stipendiaten der gastgebenden Villa Vigoni, der Stiftung Genshagen und der Gerda Henkel Stiftung zum Thema Europa veranstaltet. Thematischer Schwerpunkt war in diesem Jahr Europa und die Zukunft der Demokratie. Wie zuletzt im Jahr 2022 gab es eine Podiumsdiskussion, die aufgezeichnet wurde und demnächst bei L.I.S.A. abgerufen werden kann. Darüber hinaus sind wieder persönliche kleine Essays der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erwarten. Und weil sich der September schon in den Vorjahren als besonders agiler Redaktionsmonat erwiesen hat, werden wir in der kommenden Woche weiter nach München reisen, um dort in der Pinakothek zwei neue Folgen Kunstgeschichten zu drehen. Danach wird es vielleicht etwas ruhiger...
Mit herzlichen Grüßen vom Kaffeestand im Foyer
Ihre L.I.S.A.Redaktion