Obschon die Ansätze der Globalgeschichte in der Geschichtswissenschaft bereits zum Mainstream gehören, steht in Geschichtsunterricht und Geschichtslehrmitteln der Sekundarstufe II (Gymnasium) nach wie vor eine eurozentrische Perspektive im Vordergrund. Hier setzt das Dissertationsprojekt an und untersucht inwiefern Schüler:innen im Unterricht umgesetzte globalgeschichtliche Perspektiven wahrnehmen und ob es dadurch gelingt, Impulse zu liefern, die es den Schüler:innen ermöglichen, eurozentristische Geschichtsbilder kritisch zu hinterfragen, die Perspektiven nicht-europäischer Akteure zu erschliessen sowie die Ursprünge und Wirkungen globaler Verflechtungen zu erkennen. Das Projekt bezieht sich interdisziplinär sowohl auf die Geschichtswissenschaft als auch die Geschichtsdidaktik.
Dominic Studer | Globalgeschichtliche Perspektiven und historisches Lernen im Geschichtsunterricht
Posterausstellung 54. Historikertag Leipzig 2023
Zur Person
Dominic Studer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im SNF-Forschungs- und Entwicklungsprojekt «Globalgeschichtliche Perspektiven im Schweizer Geschichtsunterricht» am Zentrum für Politische Bildung und Geschichtsdidaktik der PH FHNW (Schweiz) und doktoriert an der Uni Basel zur Wahrnehmung der globalgeschichtlichen Perspektive durch Schüler:innen.
Weiterführende Informationen
Posterausstellung von Promotionsprojekten 54. Historikertag 2023
Das Promovierendenforum findet erneut im Rahmen des 54. Deutschen Historikertages in Leipzig (19.-22. September 2023) statt.
Neben der Versammlung und einem Austauschworkshop wird die Möglichkeit geboten, Dissertationsthemen visuell auszustellen und somit einer breiten geschichtswissenschaftlichen Fachöffentlichkeit näher zu bringen. Damit soll ein anderes Format geschaffen, um Dialog zu schaffen und ggfs. Kontakte für die eigenen wissenschaftlichen Tätigkeiten zu knüpfen. Für eine wissenschaftliche Vernetzung über die Vor-Ort-Konferenz hinaus ermöglicht die Gerda Henkel Stiftung eine langfristige Zugänglichkeit.
Ein vorrangig auf Schrift ausgerichtetes wissenschaftliches Vorhaben grafisch aufzubereiten bietet Möglichkeiten aber gleichzeitig auch Herausforderungen die eigenen Forschungsinhalte visuell, prägnant und leicht zugänglich zu machen und dennoch fundierte inhaltliche Tiefe einem breiten Publikum zu vermitteln.
Um Interessierten den Zugang zu weiterführenden Informationen und Hintergründen des Posters zu ermöglichen, konnten die Beiträger:innen optionale Inhalte zum eigenen Forschungsprofil, Projektkontexten oder themenbezogenen Formaten ergänzen.
In je einem separaten Beitrag werden die Beiträger:innen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt und Poster sowie weitere Inhalte sind abrufbar.
Die Poster sind in deutscher oder englischer Sprache verfasst worden.
Bewerben konnten sich Promovierende jeglichen Arbeitsstands mit ihrem Dissertationsvorhaben. Dem öffentlichen Aufruf sind im Frühjahr 2023 65 Personen gefolgt. Aufgrund der räumlichen Begrenzungen auf dem 54. Historikertag im Foyer Neues Augusteum der Universität Leipzig fand eine Auswahl aus allen Einreichungen statt. Anhand transparenter Auswahlkriterien, die die Forschungsergebnisse selbst im Kontext von Anschaulichkeit, Allgemeinverständlichkeit und Nachvollziehbarkeit gerade für ein fachfremdes Publikum betrachten, hat ein unabhängiges Gremium – bestehend aus Promovierenden, Promovierten und Habilitierten – die Auswahl vorgenommen.