Volker Mahnkopp, Pfarrer der Maria-Magdalena-Gemeinde, hat mir heute freundlicherweise Detailinformationen zu zwei Liegenschaften in der Gartenstraße zur Verfügung gestellt und mich autorisiert diese hier als ergänzende Informationen einzustellen.
Gartenstraße 6:
Dort befand sich ein Kindergarten der Lukasgemeinde, der beim Verkauf umziehen musste; dem entsprechend wurde der Standort Gartenstraße 71 durch einen Anbau erweitert. Die evangelische Kirche von Frankfurt hatte ein Vorkaufsrecht auf das Gelände. Es gab Pläne, dort gemeinsam mit der Dreikönigsgemeinde ein Kindergartenzentrum entstehen zu lassen. Aus Kostengründen machte seinerzeit die Frankfurter Kirche von dem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch.
Das Grundstück der Gartenstraße 6 war, wie alle Nachbargelände auch, Teil großer Gartengrundstücke mit der Adresse am Schaumainkai (siehe das einführende Kapitel mit den Gemälden und Plänen). Dem ursprünglichen Eigentümer ist es zu „verdanken“, dass die heutige Metzlerstraße nie entsprechend den ausgearbeiteten Fluchtlinienplänen bis zur Schifferstraße angelegt wurde. Diese erfolgreiche Lobbyarbeit hat auch die Fertigstellung der Stegstraße bis zum Eisernen Steg verhindert. Womit nebenbei die Erklärung für den Namen der Stegstraße geliefert wird.
Ich erlaube mir anzufügen: der Verlauf der Stegstraße wurde entsprechend der Sichtachse vom Südbahnhof zum „Langen Franz“ angelegt. Der Name geht auf den Frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes zurück, von dem in diesem L.I.S.A.-Beitrag auch die Rede ist. Adickes hatte in dem Turm zeitweise sein Amtszimmer.
Gartenstraße 114:
Das Haus wurde in der NS-Zeit zum Ghetto-Haus. Dort wohnte unter anderem Dr. Toni Sandels, die als letzte Ärztin im Kinderhaus Hans-Thoma-Str. 24 arbeitete. Das Haus wurde vor 1925 an S. Selig verkauft, dem es in der NS-Zeit enteignet wurde (er emigrierte nach New York). (Siehe dazu auch „Platz-der-vergessenen-Kinder“).
Ich danke Herr Mahnkopp für die Unterstützung von Herzen.
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Herzlichen Glückwunsch dem Autor Jens Holger Jensen zu dieser gewaltigen Arbeit über die Gartenstraße. Ich bin in der Nachkriegszeit in der nahen Passavantstraße aufgewachsen und so hat mich vieles aus meiner Heimat und Kindheit interessiert und berührt.
Die Arbeit ist fundamental und so umfangreich, dass sie zusammen mit Jensens anderen Arbeiten über „Straßen“ in Sachsenhausen einen wesentlichen Bestandteil Frankfurter Geschichtsschreibung darstellt. Sie ist deshalb so wichtig, weil für diese lokale Geschichtsschreibung in späteren Jahren keine lebenden Zeitzeugen mehr befragt werden können und viele Dokumente nicht mehr erhalten sein werden. Großartig die Recherchen zu den Familien- und Firmengeschichten und die Gegenüberstellung von historischen Aufnahmen mit Jensens aktuellen Photos. Dank auch an L.I.S.A. für das zugänglich machen und die sichere Erhaltung dieser Kulturgüter!
Philipp Bockenheimer, Linden