Die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Bibliothek für Zeitgeschichte (BfZ) präsentieren in Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung eine Video-Veranstaltung mit Hedwig Richter. Die Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München spricht über ihr Buch „Demokratie: Eine deutsche Affäre“ und stellt sich den Fragen von Dr. Christian Westerhoff, Leiter der BfZ in Stuttgart. Dass alle Menschen - wirklich alle! - gleich sein sollen, galt die längste Zeit als absurd. Hedwig Richter schildert, wie diese revolutionäre Idee allmählich Wurzeln schlug, auch in Deutschland, und gerade hier so radikal verworfen und so selbstverständlich wieder zur Norm wurde wie nirgends sonst.
Politikverdrossenheit und geringe Wahlbeteiligungen lassen die Alarmglocken schrillen: Demokratie in der Krise! Ein besserer Gradmesser für die Demokratisierung ist der Umgang mit dem menschlichen Körper: die Abschaffung von Leibeigenschaft und Prügelstrafen, der steigende Wohlstand, die Humanisierung der Arbeit, die gleiche Behandlung der Geschlechter. Die Geschichte der Demokratie ist eine Chronologie von Fehlern, Zufällen und Lernprozessen, in deren Zentrum der Zivilisationsbruch des Holocaust steckt. Hedwig Richter richtet ihren Blick auf Deutschland, weil gerade an der deutschen Affäre mit der Demokratie deutlich wird, wie international verflochten die Wege zu Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind.