Theodor W. Adorno (1903–1969) war der Mitbegründer der „Frankfurter Schule“ und ein wichtiger intellektueller Impulsgeber der alten Bundesrepublik. In seinen zeitkritischen Schriften griff er Themen von der verspäteten Aufarbeitung der NS-Verbrechen über die Notstandsgesetze bis hin zur Außerparlamentarischen Opposition auf und mahnte immer wieder die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Nachkriegsdemokratie an.
Der Freiburger Historiker Jörg Später arbeitet in seinem Vortrag "Adorno und die Demokratie. Historische Erfahrung und kritische Theorie, 1903-1969" die historischen Prägungen im Denken Adornos heraus, dessen Biographie durch die Erfahrung des Nationalsozialismus, des amerikanischen Exils und des gesellschaftlichen Neubeginns nach 1945 in Deutschland gekennzeichnet ist.
Dr. Jörg Später ist Historiker, freiberuflicher Lektor und Mitarbeiter der Forschungsgruppe Zeitgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine biographische Studie über das Leben, Denken und Wirken des Philosophen Siegfried Kracauer wurde 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Aktuell arbeitet er an einer Geschichte der Frankfurter Schule in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Vortrag im Rahmen des Projekts "100 Köpfe der Demokratie" in Kooperation mit der Württembergischen Landesbibliothek.