Mit dem Massaker des 7. Oktobers und Israels daraufhin begonnener Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen sind Fragen des Völkerrechts einmal mehr in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses geraten. Wurde schon vorher über die rechtliche Beurteilung des Gazakrieges, den Umgang mit der palästinensischen Zivilbevölkerung und einzelne Kriegshandlungen diskutiert, ist die Debatte spätestens mit Südafrikas und Nicaraguas Klagen gegen Israel bzw. die Bundesrepublik vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag eine stark rechtlich geführte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, welche Rolle der „Weltgerichtshof“ in diesem Konflikt spielen kann. Im Vortrag wird Herr Stendel insbesondere die beiden Verfahren vor dem IGH beleuchten und diese völkerrechtlich einordnen.
Dr. iur. Robert Stendel ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. Er hat an den Universitäten Jena, Heidelberg und Oxford Rechtswissenschaften studiert und wurde in Heidelberg mit einer Arbeit zu „Immaterieller Schadensersatz und der Wandel völkerrechtlicher Privatrechtsanalogien“ promoviert. Sein Studium und die Promotion wurden von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Seit 2023 ist er Schriftleiter der Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (ZaöRV). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Recht der Staatenverantwortlichkeit, völkerrechtliches Investitionsschutzrecht, öffentlich-rechtliche Rechtsvergleichung und im Deutsches Verfassungsrecht.