Zur 25. Wiederkehr des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2015 ist im Auftrag der Stadt Premnitz (Land Brandenburg) eine Ausstellung mit dem Titel "40 Jahre deutsch-deutsche Teilung - Geschichte auf Briefmarken" in Arbeit, die sich aus der Sicht der Philatelie mit dem Begriff der Nation beschäftigt. Auf 20 Tafeln werden Themen der deutschen Nation mittels postkartengroßer Abbildungen von Briefmarken dargestellt. Tenor der ausgewählten Themen ist die Annahme, dass die deutsche Nation trotz Teilung fortbestand. Diese Annahme wird gestützt durch die Auswahl von Briefmarkenemissionen der Postverwaltungen aus Ost und West zu den gleichen Themen, die aus den gemeinsamen Wurzeln des kulturellen Erbes beider deutscher Staaten resultierten. Dadurch wurde die Absicht der DDR-Machthaber, eine Zwei-Nationen-Theorie mit der Zielstellung der Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft unbewusst unterlaufen. Daran konnten auch das Verschwinden des Textes aus der DDR-"National"-Hymne "lass uns Dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland" und der Übergang von der Briefmarkenbezeichnung von "Deutsche Demokratische Republik" zu "DDR" Anfang der 1970-er Jahre nichts ändern. Mit dem neidvollen Blick auf den erfolgreichen Weg der Bundesrepublik zu einer gelebten Demokratie hat es immer noch nationalbewusste meist ältere DDR-Bürger gegeben, die die Hoffnung auf die Vereinigung nicht aufgegeben hatten. Es ist sehr bedauerlich, dass der Begriff der Nation nach dem 3. Oktober 1990 politisch kaum noch verwendet wird. Es gibt keine jährlich wiederkehrende Rede des/der Bundeskanzlers/-kanzlerin zur Lage der Nation, die das Identitätsbewusstsein aller Deutschen stärken würde. Hinzu kommt die unverständliche Festlegung des 3. Oktober anstelle des volkstragenden Ereignisses des Umstürzens der trennenden Mauer am 9. November 1989 zum Staatsfeiertag, der nicht das Handeln der Ostdeutschen, sondern lediglich den politischen institutionellen Akt der Vereinigung würdigt und entsprechend teilnahmslos in weiten Teilen unseres Landes begangen wird. Dem Kölner Historiker Prof. Otto Dann ist es zu verdanken, den Begriff der Nation immer in den Fokus gerückt zu haben.
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Interessantes Interview. Stimme allem zu. In seiner Kolumne sind mir Herrn Gärtners Sätze immer viel zu lang, verschachtelt und kompliziert. Dann lese ich nicht weiter.