Lässt sich historische Archivarbeit in Zukunft von zu Hause aus erledigen? Ist die Zeit, in der sich Historikerinnen und Historiker in Archivkellern durch staubige Dokumente arbeiten müssen, demnächst vorbei? Prof. Dr. Gudrun Gersmann, Professorin am Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität zu Köln, sieht in der Digitalisierung eine große Chance. In ihrem Beitrag berichtet sie vom laufenden Projekt "Gentz digital", das einen lange verborgenen "Schatz" der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln erstmals digital erschließt und öffentlich zugänglich macht. Wie gestaltet sich ein derartiges Unterfangen? Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die historische Arbeit aus? Kann der Online-Zugang letzten Endes wirklich den Archivbesuch ersetzen? Diese Fragen beleuchtet Frau Prof. Gersmann exemplarisch in ihrem Werkstattbericht.
Die Zukunft der Wissensspeicher. Forschen, Sammeln und Vermitteln im 21. Jahrhundert
Zwei Tage lang tauschten sich Anfang März Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf über ihre Erfahrungen bei der Speicherung von Wissen in Bibliotheken, Museen und Archiven aus. In zwölf Beiträgen wurden Dynamiken des Wissens, Wissensräume und Wissenswege entworfen und zur Diskussion gestellt. Präsentationen aus der Praxis und Reflexionen über die Folgen des digitalen Wandels ergänzten sich und regten dazu an, konkrete digital verortete Projekte kritisch zu überprüfen.