Mit Beginn des digitalen Zeitalters wurde den Bibliotheken schon oft ein schleichender, aber sicherer Tod vorausgesagt. Tatsächlich aber erfreuen sich Lesesäle eines wachsenden Zuspruchs, der Bedarf an neuen Bibliotheksbauten wächst. Aber entsprechen die neuen Entwürfe für diese speziellen Wissensspeicher auch den Anforderungen und Funktionen von Bibliotheken? Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, beobachtet ein kollektives Vergessen darüber, wie Bibliotheken eigentlich funktionieren. In seinem Vortrag geht er von den Fragen aus, welchen Vorbildern die neuesten Bauten entsprechen, wie sich die Funktion der Bibliotheken seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verändert hat und mit welchen Folgen das für die räumliche Gestaltung dieser besonderen Wissensräume verbunden ist.
Die Zukunft der Wissensspeicher. Forschen, Sammeln und Vermitteln im 21. Jahrhundert
Zwei Tage lang tauschten sich Anfang März Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf über ihre Erfahrungen bei der Speicherung von Wissen in Bibliotheken, Museen und Archiven aus. In zwölf Beiträgen wurden Dynamiken des Wissens, Wissensräume und Wissenswege entworfen und zur Diskussion gestellt. Präsentationen aus der Praxis und Reflexionen über die Folgen des digitalen Wandels ergänzten sich und regten dazu an, konkrete digital verortete Projekte kritisch zu überprüfen.