Die stolze bäuerliche Landwirtschaft mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre in rasantem Tempo und doch ganz leise verschwunden. Ewald Frie erzählt am Beispiel seiner Familie von der großen Zäsur. Mit wenigen Strichen, anhand von vielsagenden Szenen und Beispielen zeigt er, wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste. Frie lässt eine andere Geschichte der Bundesrepublik abseits der ikonischen Bilder zum Vorschein kommen, die von Historikern oft übersehen wird.
Ewald Frie ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Geboren wurde er 1962 als neuntes von elf Kindern einer katholischen Bauernfamilie im Münsterland. Er hat verschiedenste Publikationen zur deutschen und internationalen Geschichte des 18., 19. und 20. Jahrhunderts vorgelegt. Sein Bestseller „Ein Hof und elf Geschwister“ wurde mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2023 ausgezeichnet.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Hospitalhofs Stuttgart und der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek.