Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende und hinter uns liegen zwölf Monate voller spannender Beiträge, neuer Projekte und interessanter Diskussionen. Wir möchten Ihnen daher heute einen persönlichen, redaktionellen Jahresrückblick präsentieren.
Zahlen über Zahlen
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 512 Beiträge veröffentlicht, dazu zählen unter anderem die rund 150 Videos. Auch das Autorennetzwerk hat sich in diesem Jahr wieder stetig vergrößert: Insgesamt konnten wir 112 neue Autorinnen und Autoren im Wissenschaftsportal begrüßen (2017: 189). Besonders freut uns jedoch, dass auch in diesem Jahr zahlreiche Beiträge - insgesamt 57 - kommentiert und diskutiert wurden: Rund 230 Kommentare wurden verfasst. Im letzten Jahr waren es noch 170 Kommentare unter 69 verschiedenen Beiträgen.
Die Beiträge mit den meisten Aufrufen in 2018
Blickt man auf die Aufrufszahlen der Beiträge des letzten Jahres sticht ein Interview besonders hervor: Im September sprachen wir mit Klaus Theweleit über aktuelle Gewalt in Deutschland. Der Beitrag ging innerhalb kurzer Zeit viral und wurde inzwischen rund 34460 mal aufgerufen. Viel Aufmerksamkeit erregte auch der offene Brief der Doktoranden an die Mitglieder des Verbandes der Historiker und Historikerinnen, der im Rahmen des diesjährigen Historikertags in Münster entstand und im Wissenschaftsportal veröffentlicht wurde (10331 Aufrufe). Die Antwort der Verbandsvorsitzenden Prof. Dr. Eva Schlotheuber und Prof. Dr. Frank Bösch wurde insgesamt 4540 gelesen. Die Tagungsreihe "The Long End of the First World War" war schon im letzten Jahr sehr beliebt und auch in diesem Jahr wurde die final Session der Tagung, Towards a New Chronology, rund 3415 mal aufgerufen.
L.I.S.A.video und andere redaktionelle Videoinitiativen
Auch in diesem Jahr wurden die bewährten Filmproduktionen der Gerda Henkel Stiftung umgesetzt, sodass insgesamt sieben geförderte Projekte der Stiftung vorgestellt werden konnten:
- Das Forschungsprojekt Orientalismus und Okzidentalismus in den Plakaten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmet sich der Frage nach visuellen Stereotypen von Ost nach West und von West nach Ost.
- Historische (antike bis gegenwärtige) Instandsetzungen an antiken Ziegelbauten am Forum der römischen Hafenstadt Ostia stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojektes: Erdbeben in Ostia?
- Im Rahmen eines am Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz angesiedelten bulgarisch-deutschen Kooperationsprojektes wird der sogenannte Schatz von Preslav näher untersucht.
- Forschungsgegenstand des Projektes Kolonialgeschichte Kreativ sind die etwa 70.000 Fotografien mit kolonialem Bezug, die im Museum für Völkerkunde in Hamburg aufbewahrt werden.
- Das Forschungsprojekt Architektur als visuelles Medium fragt, wie Architektur als Medium der Wirtschaft funktioniert, welche Mittel hierfür eingesetzt werden und wie sich die Nutzung von Unternehmensarchitektur in den letzten Jahren entwickelte.
- Wer waren die Vitalienbrüder? Diese Frage stellt das Forschungsprojekt, das sich den Seeräubern Störtebeker und Co. widmet. Gefragt wird außerdem: Wie bestimmte Gewalt das mittelalterliche Leben auf See?
- Der politischen und religösen Funktion von ritueller Gewalt in der klassischen Mayagesellschaft widmet sich die wissenschaftliche Forschung zum Massengrab der Maya.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr vier Gespräche im Rahmen der Videoreihe Zu Gast bei L.I.S.A. veröffentlicht:
- Tobias Winnerling: Vergessenes Wissen ausgegraben
- Bertrand Collins Ngong: "Afrikaner müssen wissen, wer sie sind"
- Jens Jäger: Koloniale Propaganda in Farbe
- Christina von Hodenberg: "Die Frauen waren '68 wichtig"
Das Format #gts7000. Der Geschichtstalk wurde erfolgreich weitergeführt und im vergangenen Jahr fünf Mal realisiert:
- Im Februar diskutierten Antje Flüchter, Martin Zimmermann und Marko Demantowsky mit Georgios Chatzoudis das Thema: Geschichte im Einsatz? Traditionen out of area.
- Bereits im März stand die nächste Ausgabe des Geschichtstalks an, bei dem Miriam Rürup, Angela Schwarz und Marko Demantowsky zu Gast waren, um über History making on Playstation? Realität gespielt zu diskutieren.
- Die letzte Ausgabe der beta-Phase thematisierte historische Romane: Mehr Gegenwart als Geschichte? Historischer Roman revisited. Zu Gast waren Eva Schlotheuber, Miriam Rürup und Achim Landwehr.
- Im September waren wir auf dem diesjährigen Historikertag in Münster zu Gast, um die Frage Wozu noch Geschichte? zu diskutieren.
- Eine weitere Ausgabe fand im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe statt: Das Museum von morgen - alles digital?
Neben dem Geschichtstalk wurde eine weitere Videoinitiative in diesem Jahr verwirklicht: Das Format Zug um Zug: Dr. Nora Hilgert und Georgios Chatzoudis treffen sich hierfür regelmäßig in einem Zug, um sich über Themen aus dem Umfeld der Geisteswissenschaften zu unterhalten. In der ersten Ausgabe, die im IC2310 gedreht wurde, ging es um den Kinoblockbuster Werk ohne Autor sowie den Essayband Die Vereindeutigung der Welt.
L.I.S.A.teamwork
Das Projekt Crossroads Aleppo hat sich zum Ziel gesetzt, Aleppiner in ihrer Muttersprache zu erreichen und auf die Bedeutung der Altstadt und des eigenen kulturellen Erbes aufmerksam zu machen. Crossroads Aleppo ermöglicht eine Diskussion rund um das Verständnis der Altstadt und dessen Wiederaufbau. Das Projekt ist im Museum für islamische Kunst im Pergamon Museum beheimatet und wird seit 2017 von der Gerda Henkel Stiftung gefördert. In diesem Jahr entstand eine digitale Publikation, die die Erkenntnisse zusammenfasst und hier abgerufen werden kann.
Doktorandentreffen
Wir freuen uns, dass auch in diesem Jahr ein Wissenschaftsstammtisch im Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität umgesetzt wurde, bei dem sich frühere und aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten der Gerda Henkel Stiftung zu einem Austausch mehrmals im Jahr treffen.
L.I.S.A.Maskell Fellowships
Das Lisa Maskell Fellowship-Programm wurde im Jahr 2014 - anlässlich des 100. Geburtstages der Stifterin Lisa Maskell - ins Leben gerufen. Unterstützt werden Universitäten und junge Wissenschaftler in Afrika und Südostasien. Das Programm ist das größte, internationale Förderprogramm für Doktoranden in der Geschichte der Stiftung und zielt darauf ab, die Stipendiaten in ihren Heimatländern zu fördern. Im Sommer dieses Jahres wurde eine Interviewreihe initiiert, die die Stipendiaten und dessen wissenschaftliche Projekte vorstellt. In einem Dossier sind alle bisher veröffentlichten Interviews gebündelt aufzurufen.
Selbstverständlich ließen sich noch viel mehr Beiträge hervorheben, die das Jahr 2018 in unserem Portal geprägt haben. Klicken Sie sich doch einfach einmal durch unser Archiv.
Uns bleibt an dieser Stelle jedoch nur, Ihnen alles Gute für das kommende Jahr zu wünschen! Wir freuen uns auch im neuen Jahr über Ihren Besuch und Ihre Beiträge.
Ihre L.I.S.A.Redaktion