![schließen](/images/cookie_close.png)
Die Pandemie hat, als Digitalisierungsbeschleunigung in allen gesellschaftlichen Bereichen, zugleich den Ruf nach der Digitalisierung der Bildung verstärkt. Das war zu erwarten und ist in gewisser Weise auch berechtigt, wird aber problematisch, wenn die Digitalisierung von Bildungsprozessen und die Einführung eines obligatorischen Informatikunterrichts schon als hinreichende Vorbereitung der Gesellschaft auf ihre zunehmende Digitalisierung betrachtet wird. Die Keynote von Prof. Dr. Roberto Simanowski setzt an diesem Missverständnis an mit einer Kritik der bildungspolitischen Reduktion von Medienbildung auf Anwendungskompetenzen, erörtert die irreführende Begrifflichkeit, die dieser Reduktion historisch zu Grunde liegt, und diskutiert mit einem geschichtlichen Rückblick auf die Bildungsdebatte im Kontext der „verhältnismäßigen Aufklärung“ um 1800 die Anforderungen an den „Digital Citizen“ in zivilgesellschaftlicher Hinsicht.