Bei Herrn Weghorn handelt es sich um einen im Netz allzu bekannten antisemitischen Agent Provocateur. Daran ändert auch seine für Antisemiten ungewöhnlich eloquente Sprache nichts. Dass die Vermögensverteilung in den USA "in diesem Zeitraum" ungerecht gewesen ist, wird niemand bestreiten. Dass jüdische Amerikaner irgendetwas mit dieser Ungerechtigkeit zu tun hatten, hingegen wohl. Insofern handelten die Yeomen auf der Basis eines notwendig falschen Bewusstseins -- wenn wir schon die vom ehemaligen SDS-Mitglied Weghorn so eifrig bemühten marxistischen Vokabeln nicht scheuen wollen. Das "ausbeuterische Verhalten dieser Gruppierungen" (warum schwafeln Sie an dieser Stelle so herum, Herr Weghorn?) war ein Hirngespenst von Antisemiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Die kleinen Farmer litten an den hohen Kosten für Hypotheken, der Knappheit an Ackerboden, der Deflation und den sinkenden Agrarpreisen auf dem Weltmarkt, nicht an der "Ausbeutung" durch Juden. Antisemiten verlagern die Ausbeutung typischerweise weg aus der Produktionssphäre und verorten sie in der Reproduktionsphäre oder im Bankenwesen. Im 19. Jahrhundert gab es keine Juden in der Industrie. Es gab ein paar jüdische Investmentbanker, aber gemessen an der riesigen Zahl von jüdischen Einwanderern aus Russland und der K.u.K-Monarchie war das eine verschwindend kleine Gruppe.
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Ich habe von 1968-1970 in Köln Germanistik und Romanistik studiert und dort Lehramts-Examen gemacht. Es gab eine spürbare breite Umwälzung der meisten Seminarinhalte in der Germanistik, statt z.B.Goethe oder Schiller,z.B. „ Die Rolle der Frau in der Werbung“, zu dem ich eine Seminararbeit schrieb.Meine Weltsicht wurde nachhaltig geprägt durchdieseThemen. Es gab ausserhalb der Uni allabendliche sog. Sozialistische Kollektivs namens SK, in denen Gruppen über sozialistische Themen diskutierten. Es war insgesamt an der Uni eine Erschütterung der konservativen Weltbilder spürbar, die zu politischem Denken anregte und sich in die kleinsten Beziehungen unter den Studenten hinein ausprägte....