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Im Jahr 1912 begann Frank Gilbreth damit, Arbeitsstudienfilme zu produzieren. Hierzu filmte er die Bewegungsabläufe von Arbeiterinnen und Arbeitern während bestimmter Herstellungsprozesse. Das neue Medium Film erlaubte es, die Bewegungen in kleinste Schritte zu zerlegen und genauestens zu analysieren. Gilbreths Ziel war es, ähnlich wie beim Taylorismus, einzelne Arbeitsprozesse zu optimieren und so die Produktivität zu steigern. Die Filme wurden in den frühen Betriebswissenschaften genutzt, aber auch zu Lehrzwecken in Betrieben und auch im Vorprogramm von Spielfilmen gezeigt. Helena Körner von der Universität Tübingen untersucht in ihrem Dissertationsprojekt derartige Arbeitsstudienfilme. Sie versteht diese als Teil der zunehmenden Visualisierung von Arbeitsprozessen im frühen 20. Jahrhundert und analysiert sie vor dem Hintergrund damaliger arbeitsrechtlicher und gesellschaftlicher Kämpfe.