Liebe L.I.S.A.Community,
gestern war der 1. Mai, daher erreicht Sie unser Newsletter heute ausnahmsweise an einem Donnerstag. Dieses Mal mit Hinweisen zu Beiträgen aus Kunst, Geschichte und den digitalen Geisteswissenschaften - darunter auch ein Interview mit Prof. Dr. Robert Darnton. Im Einzelnen:
In der fünften Episode unserer L.I.S.A.video-Reihe Nie wieder störungsfrei! Aachen Avantgarde seit 1964 steht ein zentrales Gebäude der Kunstszene der 1960er und 1970er Jahre im Mittelpunkt: die Neue Galerie Aachen. Die Kunsthistorikerin Myriam Kroll besucht Wolfgang Becker, den ersten Direktor der Neuen Galerie.
Das zweite Video ist der Auftakt zu einer neuen kurzen Reihe und löst ein Versprechen ein, dass wir vor etwa sechs Wochen gegeben haben. Nachdem wir die Tagung #gld13 | Geschichte Lernen digital im März live übertragen haben, stehen nun allen, die dem Livestream nicht folgen konnten, die Mitschnitte zur Verfügung. Den Anfang machen die Vorträge aus der ersten Sektion - Historisch-politisches Lernen im Web 2.0 | Empirische Studien.
Die Videoreihe Friedrich der Große - eine Bilanz findet ihre Fortsetzung mit einer Diskussion über die überregionale Bedeutung des Friedrich-Jubiläums für die Kultur. Nadja Geißler von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten interviewt dazu den Historiker Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D'Aprile vom Lehrstuhl für Europäische Aufklärung der Universität Potsdam.
Nun zu unserem L.I.S.A.Interview der Woche mit Prof. Dr. Robert Darnton: Vor gut zwei Wochen ist das bislang größte digitale Bibliotheksprojekt der USA online gegangen - die Digital Public Library of America, kurz: DPLA. Zwölf große US-Bibliotheken und Institutionen stellen darin fast 2,5 Millionen Digitalisate von Büchern, Fotos, Manuskripten und anderen Dokumenten der Öffentlichkeit frei zur Verfügung. Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der Historiker und Direktor der Harvard University Library Prof. Dr. Robert Darnton. Wir haben ihm unsere Fragen gestellt.
Im vom Bürgerkrieg geplagten afrikanischen Land Mali steht mit Blick auf historische Archiv- und Bibliotheksbestände eine zurzeit wesentlich existentiellere Frage im Vordergrund. Von den rund 350.000 Schriften des 9. bis 13. Jahrhunderts, die sich vor dem Krieg in Timbuktu befunden haben, konnten mehr als 200.000 Manuskripte vor der drohenden Zerstörung gerettet werden. Viele von ihnen allerdings nur mit erheblichen Schäden. Dr. Sybille Wüstemann von der Gerda Henkel Stiftung stellt eine internationale Initiative vor, in der zurzeit Wege für eine umfassende Restaurierung beschädigter Dokumente ausgelotet werden.
Auf eine andere aktuelle Herausforderung bezieht sich der Beitrag des Historikers PD Dr. Peter Hoeres. Er vergleicht den gegenwärtigen Konflikt über die atomare Bewaffnung Nordkoreas und des Iran mit den gesellschaftlichen Debatten der 1960er Jahre in der Bundesrepublik, als hitzig darüber gestritten wurde, ob Westdeutschland den Status einer Atommacht erhalten sollte oder nicht.
Zum Schluss noch zwei Hinweise: Die neue Ausgabe des Online-Magazin Lernen aus der Geschichte (LaG) steht im Netz, vorgestellt von Ingolf Seidel. Den thematischen Schwerpunkt bilden dieses Mal Gedenkstätten mit doppelter Vergangenheit. Der Historiker Dr. Daniel Stahl weist auf einen Vortrag von Prof. Dr. Angelika Nußberger hin, die Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist. Ihre Leitfrage: Kann längst vergangenes Unrecht in Osteuropa heute noch geahndet werden?
Herzliche Grüße aus dem Rheinland und einen schönen Mai
Ihre L.I.S.A.Redaktion