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Der Begriff der Masse ist ein Schlüsselbegriff des 20. Jahrhunderts. Verbunden sind mit ihm Kollektivsingulare wie beispielsweise Klasse, Nation und Volk. Bilder von Massen in Städten oder politischen Massenkundgebungen prägen die Ikonographie dieser Zeit. Im Gegensatz dazu stehen die Konzepte Individualität bzw. Individuum, deren Untergang in Deutschland parallel zum Untergang der Weimarer Republik verlaufen sei. Viele zeitgenössische Intellektuelle von rechts wie von links stellten mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus diesen Zusammenhang her und prägten seitdem diese vermeintliche Korrelation. Der Historiker Dr. Moritz Föllmer hat Zweifel daran. Vor allem die Klagen eben dieser Intellektuellen über ein Übermaß an Individualität und krankhafter Selbstinszenierung machen ihn stutzig. Er fragt: Wie passen diese Klagen mit der These vom Untergang des Individuums zusammen? In seinem Vortrag entwirft Moritz Föllmer entlang von zahlreichen Egodokumenten und Zeitungsanalysen ein anderes Bild der Weimarer Republik.