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Anfang dieses Jahres änderte Australien seine Nationalhymne: Aus "we are young and free" wurde "we are one and free". Das Land wird somit der langen australischen Geschichte, die nicht erst mit der Europäischen Besiedlung des Landes begann, sondern wesentlich von den "first nations", den sogenannten Aborigines and Torres Strait Islanders, geprägt ist, gerecht. Auch Prof. Dr. Kerstin von Lingen beschäftigt sich in ihren Forschungen mit den first nations. Sie blickt dabei unter anderem auf die australischen Stolen Generations, also jene indigenen Kinder, die von der australischen Regierung aus den Familien entnommen und in Missionen, Heime oder weißen Familien zur Adoption übergeben wurden und den Residential Schools in Kanada, in denen eine Assimilierungspolitik praktiziert wurde. Die offiziellen Entschuldigungen in Australien und Kanada erfolgten erst im Jahr 2008, sodass sich die Historikerin in ihrem Vortrag im Rahmen der Kölner Vorträge unter anderem die Frage stellt, inwiefern es sich bei der Entschuldigungspolitik um eine Dekolonisierung handelt. Wie wurden die Entschuldigungen aufgenommen? Und wie sind sie in die internationale Politik einzuordnen?