Weitaus freundlichere Rezensionen zu Herrn Eschers Buch finden sich in der FAZ, SZ und im der Freitag. Man könnte glatt meinen, dass der kritische Herr Buchner da ein anderes Buch las.
* FAZ (R. Blasius am 16.5.17, S.8.); http://www.faz.net/-gqc-8xv8i?GEPC=s3
* SZ (S. Speicher am 24.8.17, S. 14.); http://sz.de/1.3637338 (mit paywall)
* der FREITAG (E. Schütz als Sammelrezension am 27.7.17, S. 23.); https://t.co/6WasuwVRG4
Weitere digitale Besprechungen zum Buch, freilich nicht von Herrn Jan-Holger Kirsch betreut, finden sich hier:
* Axel Bernd Kunze: https://t.co/oQWM0Mz3jB
* Katholische Nachrichten-Agentur über: https://www.domradio.de/node/245864
* Welt: https://t.co/Jib8ZNBvLL
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Der Anlass ist korrekt aber die Argumentation bleibt dünn. Viel mehr halte ich ein verändertes Selbstverständnis der Journalisten und Redakteure für die Wurzel des Problems. Denn früher galt die Maxime: 'Mache dich nie mit einer Sache gemein, auch nicht mit einer guten!' In diesem Sinn wurden Nachrichten auch strikt vom Kommentar getrennt. Die ging auch in die Auswahl der Nachrichten ein und die Wortwahl und Gesichtsausdruck und Betonung. Man war sich der Macht der Medien bewusst und hielt es für einen Regelverstoß, sich zu einem Werber für eine bestimmte Moral zu machen. Zumindest war das der Anspruch, der auch oft mehr oder minder eingehalten wurde.
Heute ist das alles nicht mehr gültig. Meinungen werden von Nachrichten nicht mehr getrennt. Ungeniert benutzt man klar manipulative Sprache und betreibt Politik in der Nachrichtenauswahl. Bewusste Falschmeldungen, manipulative Auswahl der Gäste und schlampige Recherchen sind dann nur noch die Spitze des Eisbergs.
So auch bei den hier genannten Beispielen: Beispiel 2 - Kritik an der Moderation von Plassberg. Man kann ihm genau das vorwerfen, dass er hier Politik betrieben hat. Allerdings liegt in der Redezeit-Zuteilung und Auswahl der Gäste das Problem. Es ist zu vermuten, dass gerade das Fehlen von AfD-Vertretern hier funktional war: Man wollte jene gesellschaftliche Gruppen bei Grün und CSU einsammeln, und damit der AfD das Wasser abgraben. Wäre hier eine andere Verteilung gewesen, hätte Stoiber und Palmer vermutlich eine Front-Position gegen die AfD eingenommen und ihr Thema mit der Migration völlig anders, wahrscheinlich weit weichgespülter vertreten. Das wiederum hätte der AfD, ohne dass sie nur ein Wort dazu sagen müssten, Punkte eingebracht.
Die Kritik von Prof. Dr. Manfred Clemenz ist darum im Kern richtig, beißt sich aber am Konkreten so sehr fest, dass man den sprichwörtlichen Wald vor Bäumen nicht mehr erkennt. Hier sollten die Medien aufhören, sich in der Rolle des Volkserzieher spielen zu wollen, und Tugenden anstelle von weniger gehörten Predigten verbreiten zu wollen. Wer den mündigen Bürger zum Ziel und Leitbild hat, kann ihn nicht als Stimmvieh und Manipulationsobjekt oder Zögling behandeln. Das allerdings führt sicher zum Kontrollverlust. Nur ... wenn die Medien diesen Kurs fortsetzen, verlieren sie immer mehr an Glaubwürdigkeit und erleiden auch so Kontrollverlust.