Migration heute, die medial immer wieder als Massenansturm, Flüchtlingsflut oder Migrationsstrom bezeichnet und als historisch einmalige Situation dargestellt wird, ist eben genau das nicht. Die vielen Menschen, die vor Krieg, Terror und katastrophalen Lebensbedingungen nach Europa flüchten, bilden eine von vielen Fluchtbewegungen, die sich allein in der Geschichte der Neuzeit ereignet haben. Auf Grundlage dieses Befunds diskutierten mit Johannes Paulmann, Dieter Gosewinkel, Barbara Lochbihler und Jochen Oltmer auf dem Historikertag in Hamburg Historiker, Migrationsforscher und eine Politikerin über die Frage, welchen Beitrag wissenschaftliche Forschung für politische Lösungen im Zusammenhang mit Flucht und Migration beitragen kann. Hat historisches Wissen Relevanz in der operativen Politik? Dringen historische Forschungserkenntnisse zu den verantwortlichen Politikern durch? Suchen Historikerinnen und Historiker noch den Kontakt zur politischen Ebene? Wie steht es dabei um die Sorge, politisch vereinahmt zu werden?
Wir danken der Universität Hamburg für die Bereitstellung der Videos vom 51. Historikertag 2016.