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Eine zentrale Szene des deutschen Films Song (1928) ist eine gefährliche Tanzperformance mit einem Säbel – ausgeführt von der chinesisch-amerikanischen Star-Schauspielerin Anna May Wong. Wie lässt sich die Szene verstehen? Auf der Bildebene entspricht sie weitestgehend den gängigen Stereotypen des filmischen Orientalismus der damaligen Zeit. Doch Dr. Pablo Dominguez plädiert anhand dieses Beispiels dafür, Visual History nicht nur auf der Ebene der Filmbilder zu betreiben, sondern das kritische Potenzial der Cultural Studies mit einzubeziehen. Die Produktion und Rezeption der Filmbilder müsse betrachtet werden, um die komplexen historischen Machtverhältnisse in den Blick zu nehmen. In seinem Vortrag legt Dominguez dar, dass die Szene nicht nur vermeintlich unwandelbare rassistische Stereotype reproduziert, sondern auch Ausdruck einer widerständigen Präsenz postkolonialer Migration in der Gesellschaft der Weimarer Republik ist.