Es ist sehr bedauerlich, dass sich der Konflikt zwischen staatlichen Kunstmuseen und den Interessen der Sammler seit Jahren verschärft, obwohl die Ursachen und mögliche Lösungswege gleichfalls auf zahlreichen Tagungen erörtert und erwogen wurden. In Berlin zeichnet sich diese Problematik aufgrund der hohen Attraktivität der Museen bei gleichzeitig desolater Haushaltslage gravierender ab. Es gibt allerdings ähnliche Fälle im EU-Raum, die die SPK vor ihren Beratungen mit den Sammlern hätte zur Kenntnis nehmen können da über die Integration ganzer Sammlungsblöcke in die Dauerbestände in den Kultur-Ressorts der internationalen Presse genug debattiert wurde. „Wenn ich zwanzig Jahre tot bin, wird niemand mehr wissen, wer Heiner Pietzsch war. Aber ich will das Museum.“ Dieser Satz des Sammlers prägte im Zeichen der Public Private Partnership-Modelle seit den 90er Jahren die Debatte u.a. auch in Berlin: Die voreiligen Zusicherungen nach der erfolgreichen temporären Ausstellung vor drei Jahren waren der erste Schritt in eine ungünstige Verhandlungsposition, denn das Museum braucht den Sammlungsblock nicht zwingend, während der Sammler einige Vorteile, u.a. eine kontinuierliche Bestandspflege und wissenschaftliche Aufarbeitung zu Recht von diesem Handel erwarten kann. Das Land Berlin wäre gut beraten, aus seinen vormaligen Fehlern zu lernen.
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Eines der wichtigsten Themen in Bezug auf "Gewerkschaft und Wissenschaft" wurde nur ganz kurz angetippt. Und zwar sollten die Stiftungen bei jedem Stipendium, das sie bereitstellen genau überlegen, ob sie damit nicht die Prekarisierung des "Mittelbaus" weiter befördern. Für jedes Drittmittelstipendium wird im Zweifel eine Mitarbeiterstelle eingespart. Das führt nicht nur zu finanziellen Einsparungen, sondern die Hochschulen nehmen den Wissenschaftlern im Mittelbau damit auch noch auf elegante Weise ihre Mitbestimmungsrechte.
Gewerkschaften udn Mittelbauinitiativen fordern daher die Stiftungen auf, die Vergabe von Stipendien grundsätzlich zu überdenken und statt Stipendien Stellen zu finanzieren, die dann automatisch auch mit sozialer Absicherung und Mitbestimmungsrechten einher gehen.