Unter Rückgriff auf die Soziologie Max Webers hat der Althistoriker Hans-Joachim Gehrke die hellenistische Monarchie als eine stark charismatisch geprägte Herrschaftsform gedeutet, in der Sieghaftigkeit und persönlicher Erfolg entscheidend für die Legitimität eines Königs gewesen seien. In seinem Vortrag im Rahmen der Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke an der Universität Freiburg geht Dr. Charalampos Chrysafis (Universität Augsburg) der Frage nach, was passierte, wenn hellenistische Könige ihre Legitimität verloren: Welche Faktoren delegitimierten einen König? Welche Handlungen veranlassten die Untertanen, sich von ihrem Herrscher zu distanzieren, ihm gegenüber negative Gefühle zu äußern und schließlich mit ihm in Konflikt zu geraten und zu rebellieren?
Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke
Διαδοχὴ ἐσαεὶ διαμένουσα (Die Nachfolge lebt weiter /Anm. d. Red.). Die Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke, organisiert von seinen internationalen Schülerinnen und Schülern (2000-2020), fand am 08. und 09. Septemer 2022 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg statt. Die Vorträge der Tagung beschäftigten sich mit Antiker Geographie, der hellenistischen und römischen Welt sowie intentionaler Geschichte und Historiographie. Aufzeichnungen der Vorträge werden auf L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung veröffentlicht.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Gehrke (geb. 1945) studierte Geschichte, Klassische Philologie, Philosophie und Pädagogik an der Georg-August-Universität in Göttingen. Er hielt Professuren an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (1982-1984), an der Freien Universität Berlin (1984-1987) und an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg (1987-2008). Von 2008 bis 2011 war Prof. Gehrke Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Von 2006 bis 2020 gehörte Prof. Gehrke dem Kuratorium der Gerda Henkel Stiftung an (ab 2014 als Stellvertretender Vorsitzender), von 1997 bis 2005 zudem dem Wissenschaftlichen Beirat (von 2001 bis 2005 als Vorsitzender).