Der mos maiorum (Sitte der Vorfahren) bildete im alten Rom die wesentliche Grundlage des öffentlichen Lebens. Gewohnheitsrecht, traditionelle Verhaltensweisen und Bräuche dominierten Staat und Gesellschaft. Politische Neuerungen hatten es in diesem Klima schwer, dem Neuen (novus) haftete eine negative Konnoation an – so zumindest die geläufige Vorstellung. In Ihrem Vortrag im Rahmen der Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke an der Universität Freiburg beleuchtet Dr. Elisabetta Lupi (Leibniz Universität Hannover) die römische Bereitschaft, Neuerungen in die Politik einzuführen. Welchen Platz nahmen diese in den Handlungsspielräumen der politischen Akteure in der späten Republik und im frühen Prinzipat ein?
Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke
Διαδοχὴ ἐσαεὶ διαμένουσα (Die Nachfolge lebt weiter /Anm. d. Red.). Die Tagung zu Ehren von Hans-Joachim Gehrke, organisiert von seinen internationalen Schülerinnen und Schülern (2000-2020), fand am 08. und 09. Septemer 2022 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg statt. Die Vorträge der Tagung beschäftigten sich mit Antiker Geographie, der hellenistischen und römischen Welt sowie intentionaler Geschichte und Historiographie. Aufzeichnungen der Vorträge werden auf L.I.S.A. Wissenschaftsportal Gerda Henkel Stiftung veröffentlicht.
Prof. em. Dr. Dr. h.c. Hans-Joachim Gehrke (geb. 1945) studierte Geschichte, Klassische Philologie, Philosophie und Pädagogik an der Georg-August-Universität in Göttingen. Er hielt Professuren an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (1982-1984), an der Freien Universität Berlin (1984-1987) und an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg (1987-2008). Von 2008 bis 2011 war Prof. Gehrke Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Von 2006 bis 2020 gehörte Prof. Gehrke dem Kuratorium der Gerda Henkel Stiftung an (ab 2014 als Stellvertretender Vorsitzender), von 1997 bis 2005 zudem dem Wissenschaftlichen Beirat (von 2001 bis 2005 als Vorsitzender).