Der Begriff „Heimat“ hat nicht allein Konjunktur, seine Verwendung in politischen und wissenschaftlichen Diskursen zeichnet sich zudem durch eine zunehmende Pluralisierung aus. Das Sprechen von „Heimaten“ – anstelle von „Heimat“ – ist einer der sinnfälligsten Ausdrücke dieser Entwicklung. „Heimat(en)“, so die verbreitete Vorstellung, leiteten sich nicht ausschließlich aus der Herkunft oder einem konkreten Ort ab, sondern könnten sich ebenfalls durch menschliche Sinnzuschreibungen und Praktiken konstituieren. Die am 20.05.2022 aufgezeichnete Podiumsdiskussion thematisiert diese Entwicklungen und macht sie zum Gegenstand eines interdisziplinären Gesprächs. Anja Oesterhelt (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Uta Bretschneider (Zeitgeschichtliches Forum Leipzig) und Thomas Schaarschmidt (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) diskutieren, moderiert von Christina Morina (Universität Bielefeld), zunächst ihre jeweiligen disziplinären Forschungsperspektiven und sichten das Forschungsfeld in interdisziplinärer Hinsicht. Davon ausgehend lenkt die Diskussion den Blick auf die Bedeutung des politischen Heimatdiskurses in der Gegenwart und seine Wechselwirkung mit aktuellen Forschungsfragen.
Workshoporganisation: Johannes Schütz (TU Dresden), Antje Reppe (ISGV Dresden), Henrik Schwanitz (ISGV Dresden), Anna Strommenger (Universität Bielefeld).