Jenseits der grundlegenden Kategorisierung von Filmen in Spiel- und Dokumentarfilme existieren Produktionen, die sich nur schwer einordnen lassen. So verhält es sich mit historischen Lehr- und Aufklärungsfilmen, die keiner künstlerischen Intention folgen, aber auch keinen rein dokumentarischen Charakter haben. Vielmehr stehen diese Filme für den Glauben an das Medium als Mittel zur breiten gesellschaftlichen Aufklärung, der zur Frühzeit des Filmes noch ungebrochen war. Schon Thomas Edison bezeichnete Filme als "the great educator of the poorer people". Wie lässt sich mit derartigen Filmen historisch umgehen? Dr. Gurdun Löhrer hat sich in ihrer Forschung dieser filmischen Mischform gewidmet. In ihrem Vortrag weist sie anhand von Tuberkulose- und Malariafilmen bestimmte Muster nach, die Rückschlüsse auf ihre gesellschaftlichen Entstehungsbedinungen erlauben.
Über die Konferenz
Ausgehend von der Frage, welchen Stellenwert und welche Rolle Filme in der gegenwärtig immer wichtiger werdenden Auseinandersetzung mit visuellen Quellen in der Geschichtswissenschaft einnehmen, widmet sich die Konferenz in mehreren Sektionen dem historiografischen Umgang mit Filmen in Forschung und Lehre. Behandelt werden u.a. das Verhältnis von Filmtheorie und Geschichte, Spielfilme als Quellen für Geschichtsschreibung, Lehr- und andere nicht-fiktionale Filme, sowie das Verhältnis von Filmen zu anderen visuellen Quellen. Ziel der Tagung ist es, Aspekte der historiografischen Arbeit mit filmischem Material umfassend zur Diskussion zu stellen, und in das weite Feld der Visual History einzuordnen.
Die Konferenz Film & Visual History: Fragen – Konzepte – Perspektiven (15.-17. Januar 2016 in Köln) wird veranstaltet von Massimo Perinelli, Olaf Stieglitz, sowie von der Arbeitsstelle Geschichte & Film (AGuF) am Historischen Institut der Universität zu Köln; Kooperationspartner sind Prof. Margit Szöllösi-Janze (LMU München) sowie Prof. Maren Möhring (Uni Leipzig).
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