„Ovizire • Somgu: From Where Do We Speak? – Von woher sprechen wir?“ ist ein Ausstellungsprojekt, das die Vielschichtigkeit der verflochtenen deutsch-namibischen Geschichte in den Fokus nimmt. Abgeleitet von seinem Titel „Ovizire“, ein Wort aus der Otjiherero-Sprache und „Somgu“ in Khoekhoegowab, was in der Alltagssprache als „Schatten“ oder „Aura“ übersetzt werden kann, schlägt dieses Projekt ein kritisches Studium des kolonialen Fotoarchivs durch das Erkennen seiner Lücken und Schatten(seiten) vor. In seinem Kern hinterfragt „Von woher sprechen wir?“ koloniale Darstellungen und kolonialen Blick, die weiterhin Gegen-Geschichte und alternative Stimmen dominiert oder zum Schweigen bringt.
Im Rahmen eines von der Gerda Henkel Stiftung unterstützten Projekts an der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“ der Universität Hamburg erarbeiteten die Künstler*innen und Historiker*innen die Ausstellung im MARKK und M.Bassy (Hamburg) 2018. Im darauffolgenden Jahr ging die Ausstellung in die National Art Gallery of Namibia in Windhoek. 2019 begann die zweite Projektphase mit einer Reihe von Workshops und Kunstprojekten in namibischen Städten, die in der physischen Ausstellung „From Where Do We Speak?“ im Frans Nambinga Arts Training Centre (Windhoek) und einer gleichnamigen Online-Ausstellung bei StArtArtGallery mündeten.
Nun kehren die übersetzten Beiträge der zweiten Auflage nach Deutschland zurück, um den Debatten über die deutsch-namibischen Beziehungen und die künstlerische Auseinandersetzung mit Völkermord und Versöhnung neue Impulse zu geben. In der Online-Eröffnungsveranstaltung reflektieren einige der Hauptakteure das Projekt und blicken in die Zukunft.