Aufgrund ihrer Lage an der Mosel ist die Stadt Trier untrennbar mit der Weinproduktion verbunden. Doch wo liegen die historischen Ursprünge dieser Verbindung? Welche ökonomische Bedeutung hatte der Anbau für die Stadtentwicklung? Das Zins- und Hypothekenregister der Stadt erlaubt Rückschlüsse über die wirtschaftlichen und personellen Verflechtungen der Weinproduktion im Mittelalter. Zwar wurde in der Region bereits zu Zeiten der Römer Wein angebaut, doch besonders im Hochmittelalter war er von entscheidender Bedeutung. Günstige klimatische und gesellschaftliche Bedingungen erlaubten im 12. und 13. Jahrhundert eine florierende Exportwirtschaft, die auf der Verpachtung von Anbaugebieten beruhte. Über die genauen Entwicklungen und die entstehenden Probleme im frühen 14. Jahrhundert konnte der Historiker Prof. Dr. Lukas Clemens neue Erkenntnisse gewinnen.
Trier - Stadt in der Krise
Der Wein und Trier | Episode 5
Das Forschungsprojekt
Das Projekt hat die Edition und Analyse einer herausragenden Quelle zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des späten Mittelalters im Westen des Reiches zum Ziel: das lange verschollen geglaubte, durch einen glücklichen Umstand aber in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn aufgefundene Zins- und Hypothekenregister der Stadt Trier über die Jahre 1347 bis 1405. Anhand dieses in seiner Form einmaligen Dokuments lässt sich weit über den Horizont der Stadt Trier hinaus in paradigmatischer Form auf die strukturellen Herausforderungen spätmittelalterlicher Stadtgesellschaften durch Pestepidemien, Hungersnöte und andere Krisenerscheinungen schließen. Diese verflechtungsgeschichtliche Analyse wird ermöglicht durch den Abgleich des Zinsregisters mit den bereits aufgearbeiteten Trierer Urkunden und Stadtrechnungen aus derselben Zeit. Dadurch eröffnet sich die einmalige Chance, eine spätmittelalterlichen Stadtgesellschaft in lebensnaher Form zu rekonstruieren und die Ergebnisse auf unterschiedlichen Ebenen in Form einer digital kartographierten Sozialtopographie zu visualisieren.
Prof. Dr. Lukas Clemens
Prof. Dr. Stephan Laux
Trier
Wissenschaftliche Projektleitung
Prof. Dr. Lukas Clemens
Redaktion
Peter Prestel
Kamera
Klaus Hernitschek
Maximilian Schecker
Schnitt
Klaus Hernitschek
Gesamtkonzeption Gisela Graichen und Peter Prestel
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