Forschungsdaten im Bereich der Digital Humanities sind bekanntlich häufig urheberrechtlich bzw. durch das sui-generis-Recht für Datenbanken geschützt. Dementsprechend ist eine Erhebung und Verwendung der Daten nur rechtlich zulässig, wenn der Rechteinhaber seine Zustimmung erteilt hat oder eine gesetzlich vorgesehene Schrankenregelung eingreift. Die Einholung der notwendigen Lizenzen ist allerdings häufig sehr aufwendig und nicht zuletzt kostspielig. Im folgenden Vortrag erläutert Prof. Dr. Andreas Witt von der Universität zu Köln das neue "Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft" und seine Auswirkungen für Digital Humanities.
Konferenz
Die Digital Humanities werden häufig als digital transformierte Bearbeitung von Fragestellungen aus den verschiedenen beteiligten Fächern beschrieben. Daneben entsteht der Eindruck, dass die DH in weiten Teilen eine daten-, algorithmen- und werkzeuggetriebene Wissenschaft sei, die von ihren unmittelbaren Möglichkeiten und ihren Praktiken dominiert sei. Wie lässt sich dies aber mit dem kritischen Anspruch der Geisteswissenschaften vereinbaren? Gibt es im Umgang mit digitalen Medien, in der Modellierung, Operationalisierung und Formalisierung der Arbeit mit Computern implizite, stillschweigend akzeptierte Agenden, die einer Reflexion durch einen „Intellectual Criticism“ bedürfen?
Die Tagung soll den Fokus auf die kritische Dimension digitaler Forschung richten und damit Denkanstöße zu Theoriebildung und Epistemologie der digitalen Forschung geben. In diesem Rahmen sollen auch gesellschaftliche, soziale und politische Dimensionen der in allen Bereichen wirksamen Digitalisierungsprozesse unter so heterogenen Begriffen wie Interaktionsformen, Partizipation, Bildung, Digital Literacy sowie Auswirkungen und Rückwirkungen der Digitalität auf Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert werden.
Im Rahmen der Tagung sollen daher unter anderem folgende Fragen verfolgt werden:
– Kritik der Digitalisierung – Formate, Standards und Praktiken
– Kritik digitaler Angebote, Projekte und Werkzeuge
– Kritik der digitalen Methoden
– Kritik der digitalen Geisteswissenschaften (traditionelle Fächer und DH)
– Kritik der digitalen Wissenschaftstheorie
– Kritik der digitalen Gesellschaft
Darüber hinaus sind Vorträge zu allgemeinen Themen aus dem Bereich der DH sowie die Diskussion von positiven und negativen, eigenen und fremden Projektergebnissen willkommen.