Katrin Kogman-Appel ist Professor für Jüdische Studien an der Universität Münster und beschäftigt sich mit jüdischer Buchkultur im Mittelalter. In ihrem Vortrag geht es zunächst um die Anfänge der jüdischen Buchkunst in der 1230er Jahren in Franken und wenig später im Rheinland. Im Mittelpunkt steht die sich in den folgenden Jahrzehnten entwickelnde Tradition des Ashkenazischen Prachtmahzor, zu der auch der Amsterdamer bzw. Kölner Codex gehört. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung soll es um den möglichen Auftraggeber der Handschrift gehen und zum Abschluss um die einzige figürliche Miniatur, die Darstellung eines Vorbeters.
Ringvorlesung "Jüdische Geschichte und Kultur im mittelalterlichen Köln. Interdisziplinäre Zugänge"
2021 jährt sich die Ersterwähnung einer jüdischen Gemeinde für Köln und damit zugleich auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland zum 1700. Mal. Eine Ringvorlesung an der Universität zu Köln nimmt dieses besondere Jubiläum im Wintersemester 2020/21 zum Anlass, die Geschichte jüdischen Lebens im Köln des Mittelalters wie auch die Schwerpunkte und Ergebnisse ihrer aktuellen Erforschung einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist erstens, durch ausgewiesene Expert*innen die zentralen Etappen jüdischer Geschichte im mittelalterlichen Köln darzustellen und sie zugleich auch in breitere Zusammenhänge einzubetten. Zweitens nimmt ein Schwerpunkt der Ringvorlesung den Aufbau des „MiQua“ zum Anlass, die maßgeblich durch das Museumsprojekt und die ihm vorausgehenden archäologischen Grabungen angestoßenen neuen Forschungsergebnissen der letzten Jahre vorzustellen. Drittens geht es in drei Vorträgen aus verschiedenen Perspektiven um das große Thema, wie jüdische Geschichte seit dem 19. Jahrhundert museal ausgestellt wurde bzw. wie sie heute präsentiert werden kann und soll.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Ringvorlesung ausschließlich digital übertragen.