Die türkische Landwirtschaft war nach dem Zweiten Weltkrieg international von großem Interesse: Europäische Wirtschaftspläne sahen vor, das Land zu einem wichtigen Nahrungsmittelproduzenten für Nachkriegseuropa auszubauen. Solche Vorhaben knüpften direkt an die Ambitionen an, die viele europäische und insbesondere deutsche Wissenschaftler schon seit den 1920er- und 1930er-Jahren verfolgten. Gleichzeitig waren sie Ergebnis einer wissenschaftlichen Vernetzung türkischer und deutscher Wissenschaftler. Insbesondere verdichteten sich diese Netzwerke durch das politische Exil deutscher Agrarökonomen und -wissenschaftler in der Türkei nach 1933 – sie wirkten bis weit in die Nachkriegszeit. Im Spiegel des deutschen Musterguts Tahirova, nahe dem türkischen Marmarameer, analysiert Dr. Heinrich Hartmann von der Universität Basel die lange Verkettung zwischen der Konstruktion europäischer Wirtschaftsräume und der Modernisierung der türkischen Landwirtschaft. Dabei steht auch die Frage im Mittelpunkt, auf welchen Wegen „globale“ Praktiken ländlicher Modernisierung in einen solchen lokalen Kontext übersetzt werden konnten.
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