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CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in Genf, eines der weltweit größten Forschungszentren wird in diesem Jahr 60 Jahre alt: 60 Jahre wissenschaftliche Entdeckungen, Nobelpreise, Beschleunigerrekorde und Generationen von begeisterten Forschern - das heißt auch sechzig Jahre gelebte Völkerverständigung. Daneben steht CERN auch für Entwicklungen, die unser tägliches Leben außerordentlich verändert haben - zum Beispiel das World Wide Web.
Über 10.000 Gastwissenschaftler aus 85 Nationen arbeiten an CERN-Experimenten. 21 Staaten sind inzwischen Mitglied des CERN. Für das Gründungsmitglied Deutschland war dies die erste Mitgliedschaft in einem internationalen Großprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg. Das belegt neben der wissenschaftlichen auch eine kulturhistorische und gesellschaftliche Relevanz.
Ist CERN also das Symbol einer lebendigen, europäischen Gemeinschaft und ein Muster für eine Konzeption des Zusammenlebens in Europa, die nationale und institutionelle Grenzen überwindet? Welche urbane Praxis des Miteinanders hat sich unter den Wissenschaftlern und Forschern bewährt und wie ist daraus eine Gemeinschaft entstanden, die die Differenzen der nationalen Forschungskulturen zu verbinden vermag? Kann das Modell CERN als Vorbild für den weiteren europäischen Integrationsprozess dienen?