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Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an war die Reformpolitik im Osmanischen Reich, wie zuvor schon in seiner ägyptischen Provinz, explizit als Modernisierung angelegt. Sie zielte auf eine Stärkung zentralstaatlicher Kontrolle, bewirkte zugleich aber, gewollt und ungewollt, eine grundlegende Umgestaltung der Gesellschaft. Dabei ließ sich die Emanzipation von Sklaven und Nichtmuslimen (nicht aber der Frau) vornehmlich als Reaktion auf äußeren Druck verstehen; nicht so die Herausbildung einer neuen städtischen Mittelschicht, die sich als Bürgertum verstand und engagierte - im Osmanischen Reich ebenso wie in seinen arabischen Nachfolgestaaten. Den gesellschaftlichen Umbrüchen und den Versuchen, unter kolonialen Vorzeichen eine 'lokale Moderne' zu schaffen, sei sie religiös oder säkular fundiert, gilt der Vortrag von Prof. Dr. Gudrun Krämer.