Heute vor genau 2020 Jahren, am 21. Februar 4 n. Chr., starb der designierte römische Kaiser Gaius Cäsar – nicht zu verwechseln mit Gaius Julius Cäsar, der einst Gaius Cäsars Großvater, Augustus, adoptierte. Der vorgesehene Nachfolger auf dem Cäsarenthron wurde keine 25 Jahre alt. Er erlag seinen Verwundungen nach einem Feldzug in Armenien. 1515 Jahre später, im Jahr 1519, starb dann einer, der bereits Kaiser war, und sich ideell als Nachfolger der vielen Cäsaren Roms begriff: der Habsburger Maximilian I., römisch-deutscher König seit 1486 und römisch-deutscher Kaiser seit 1508. Ihm folgte sein Enkel Karl V. auf den Thron. Ehe er diesen in Aachen erklomm, kam er vor 505 Jahren zunächst von Spanien aus in Antwerpen an.
Warum diese datenlastige und beliebig wirkende Einleitung? Wir könnten uns auf Alexander von Humboldt berufen, von dem der Satz stammt: "Alles hängt mit allem zusammen." Aber das wäre dann doch zu einfach, und historisch richtig wäre es auch nicht. Dennoch: Wir haben zwei neue Beiträge in unserem Wissenschaftsportal, die dann doch irgendwie thematisch anschließen: ein Interview mit dem Althistoriker PD Dr. Dirk Rohmann über die Psychologie in der antiken Geschichtsschreibung sowie eine neue Folge von Kunstgeschichten, in der Dr. Alexander Klar, Direktor der Hamburger Kunsthalle, das monumentale Historiengemälde des österreichischen Malers Hans Makart, Der Einzug Karls V. in Antwerpen, erklärt.
Die vielen weiteren neuen Beiträge nun etwas weniger weit hergeholt und bündig. Carl Alexander Simon geht in den Episoden drei und vier unserer L.I.S.A.Video-Reihe weiter seinem Projekt nach, in Chile eine deutsche Kolonie zu etablieren, der Historiker Prof. Dr. Frank Trentmann stellt seine Moralgeschichte der Deutschen vor, im Rahmen der Kölner Vorträge schafft die Historikerin Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf einen Zusammenhang zwischen Weltordnung, Flucht und humanitärem Interventionismus, der Ökonom und Historiker Prof. Dr. Michael Hüther spricht über die Erosion des öffentlichen Raumes, in der Ringvorlesung über die Vertreibung der Kölner Juden stehen das sogenannte Landjudentum und die Judenfeindschaft im spätmittelalterlichen Spanien im Vordergrund, gefolgt von zwei Vorträgen zum Islam in Ghana und in Iran und einem weiteren zur Selbstbestimmungspolitik in der Slowakei der 1970er Jahre. Schließlich noch eine kulturhistorische Reise in die italienische Küche, ein Interview über die auf den ersten Blick paradox anmutende "Entsammlung" eines Museums und drei Kurzinterviews aus der Tagung Mensch | Maschine | Zukunft zu Psychotherapie und Geisteswissenschaften.
Wir wünschen ein abwechslungsreiches Verweilen im Portal,
herzliche Grüße
Ihre L.I.S.A.Redaktion