Der Vortrag bezieht sich auf die im Kontext des Deutschen Kaiserreiches erzeugten Kolonialfotografien über das Schutzgebiet Kamerun. Diese Fotografien bezeugen die Spuren der deutschen Kolonialherrschaft und dokumentieren vergangene Fakten und Ereignisse, die das deutsch-kamerunische Kolonialgedächtnis prägen. In vielen Studien zur kolonialen Fotografie bzw. zur Visualisierung von afrikanischen Kolonisierten, steht das Dominanzmodell im Mittelpunkt der Untersuchungen. Aus der Perspektive der Kolonialherren herrscht eine Wahrnehmung, die durch eigene Superiorität der Kolonisatoren und die Inferiorität der Kolonisierten gekennzeichnet ist. Die visuelle Darstellung der Kolonisierten in ihren scheinbar „authentischen“ Lebensrealitäten und durch äußerliche Merkmale vermittelt somit den Eindruck, dass die Dargestellten „kolonisierbar“ oder „administrierbar“ seien. Meine Standpunktvertretung ist, dass die Auseinandersetzung mit Kolonialfotografien auf keinen einzigen Sinn reduziert werden können. Ein „kritisches Blickregime“ geht auf die Analyse und Dekonstruktion der einseitigen Darstellung in den Kolonialfotografien ein. Es beinhaltet die Untersuchung der Machtbeziehungen, die in diesen Bildern zum Ausdruck kommen, sowie die kritische Reflexion über Rolle von Fotografie als Instrument der Kolonisierung. Kritische Ansätze zur Kolonialfotografie versuchen die darin enthaltenen Machtstrukturen aufzubauen. Weil Kolonialfotografien, ein gemeinsames Erbe sind, so kann, am Beispiel von deutschen Kolonialbildern zu Kamerun, aufgezeigt werden, wie gegenseitige Perspektiven und Narrativen in der kolonialen Fotografie etabliert und aufrechterhalten werden könnten.
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