Mit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 riss fürs Erste auch die Verbindung zwischen Forschung und Archiv ab. Viele Quellen, auf die unter anderem Historiker zurückgreifen wollten, standen in der bisherigen Form nicht mehr zur Verfügung. Um den Zugriff wieder schnell möglich zu machen, bestand die Absicht, Archivalien zu digitalisieren und im Netz verfügbar zu machen - so auch die Chronik Heinrich Reuthers über Köln im Ersten Weltkrieg. Warum der Plan nicht wirklich aufging, erläutert zum Abschluss der Tagung "Köln im Ersten Weltkrieg" Thomas Deres vom Historischen Archiv der Stadt Köln.
Tagung "Köln im Ersten Weltkrieg. Politik, Gesellschaft und Menschen im Krieg "
am 16. Mai 2014
Die enorme mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die die Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren in diesem Jahr erfährt, beruht auch auf der langjährigen Geringschätzung dieses Themas, das in Deutschland ganz im langen Schatten der Zeit des Nationalsozialismus stand. Heute wird der Zäsurcharakter des Ersten Weltkrieges viel deutlicher wahrgenommen. Auch und gerade auf der Ebene der Kölner Stadtgeschichte trifft das ebenfalls zu.
In der Tagung wurde das Thema „Köln und der Erste Weltkrieg“ in seiner Vielschichtigkeit vorgestellt. Neben einer allgemeinen Einordnung stand die Präsentation neuer Forschungsergebnisse zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in der Domstadt und zur Situation der Bevölkerung im „großen Krieg“. Eine andere Perspektive bietet sich aus der Sicht eines Kölner Traditionsunternehmens und aus der Wahrnehmung des Krieges in einer bedeutenden Kölner Familie. Die Nutzungsmöglichkeiten einer umfassenden Kriegschronik zum Weltkrieg im Historischen Archiv der Stadt Köln wurden abschließend dargestellt.
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