Rekonstrukion, Modell, Kopie, Wiederaufbau - was steckt in der Baugeschichte hinter solchen Begriffen? Welche theoretischen Konzepte verbergen sich dahinter und wie unterscheiden sie sich voneinander? Der Architekturhistoriker Prof. Dr. Winfried Nerdinger setzt sich in seinem Eröffnungsvortrag mit diesen Begriffen und Konzepten auseinander und prüft sie an einem Golfclubhaus, das nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Mies von der Rohe aus dem Jahr 1930 als Modell im Maßstab 1:1 errichtet wurde.
Symposium „Touching Mies“
Das Symposium „Touching Mies“ fand am 2. Juni 2013 im Rahmen der Ausstellung „MIES 1:1 Das Golfclub Projekt“ in Krefeld statt, in deren Mittelpunkt ein begehbares Architekturmodell stand. Der Wettbewerbsentwurf von Ludwig Mies van der Rohe für ein Golfclubhaus in Krefeld von 1930 war unter der künstlerischen Leitung der Genter Architekten Robbrecht en Daem architecten als Modell im Maßstab 1:1 umgesetzt worden.
Das 1:1-Modell war Thema und zugleich Tagungsort dreier Symposien, von denen sich das erste mit dem Phänomen Ludwig Mies van der Rohe als ikonengleichem Architekten beschäftigte. Die Transformation und Aktualisierung seiner Entwürfe für die Gegenwart durch Sanierung, Rekonstruktion und Umnutzung wurden vorgestellt. Darüber hinaus wurden die theoretischen, politischen und denkmalpflegerischen Paradigmen dieser „Zugriffe“ auf Mies van der Rohes Erbe diskutiert. Sie standen künstlerischen Interventionen gegenüber, die an den von Mies van der Rohe entworfenen Häusern Lange und Esters, Krefeld, sowie an der Neuen Nationalgalerie, Berlin, als Orte für zeitgenössische Kunst vorgenommen wurden.
Das Symposium fand im begehbaren 1:1-Modell statt.