Anschließend dankt Dr. Mohamed Yahia, Direktor der Antikenverwaltung in Oberägypten, erst in Arabisch schließlich in Englisch dem Getty Institut und allen Beteiligten für die hervorragende Arbeit. "Das Monument kann ohne Konservierung nicht überleben".
In der folgenden Rede berichtet Neville Agnew, Projekt Direktor des Getty Institutes, dass die Grabkammer des Tutanchamun von 1922 bis heute zu den meist besuchten Grabanlagen Ägyptens aber auch zu den Kleinsten gehört. Mehr als 3000 Jahre war sie verschlossen und plötzlich einer großen Belastung ausgesetzt - insbesondere Feuchtigkeit, aber auch mechanischer Beschädigung und Verschmutzung. Zu Beginn schien es, als können die in der Grabkammer der Nefertari gesammelten Erfahrung auf KV62 übertragen werden, doch die Situation war eine gänzlich andere. So mussten erst intensive Untersuchungen durchgeführt werden, um die richtigen Methoden für einen Erhalt zu entwickeln. Neville Agnew betont den Ansatz, nur konservieren, nicht restaurieren, d.h. generell keine Fremdmaterialien einzubringen, die Probleme in der Zukunft bereiten könnten. Wichtig sei zudem, dass ein Projekt auch nach Abschluss handhabbar für die zukünftigen Verantwortlichen sein muss. Ein Projekt der Konservierung endet nie, so Agnew. Die Ergebnisse müssen publiziert, ägyptische Kollegen ausgebildet werden.
In einem 10 minütigen Film werden anschließend die Verantwortlichen und deren Tätigkeit in der Grabkammer dargestellt.
Zahi Hawass richtet sein Wort an den Projekt Direktor des Getty Institutes mit der interessanten Frage nach der Notwendigkeit, die Grabkammer für den Besucherverkehr zu schließen und lediglich eine Replik zugänglich zu machen. Herr Whalen sieht die Notwendigkeit nicht. Zudem kann seiner Meinung nach solch ein Weltkulturerbe nicht der Öffentlichkeit entzogen werden. Voraussetzung sei eine Limitierung der Besucherzahlen und eine kontinuierliche Klimakontrolle. Er betont aber auch die Komplexität des Themas: wie viele Besucher kann ein Monument aushalten? Veränderungen des Weltklimas mit stärkeren Regenfällen und Winden sowie heißen Sommern müssen aufgefangen werden.