Unser Gesprächsformat Zu Gast bei L.I.S.A. ist in diesem L.I.S.A.Newsletter letztmalig in der bisherigen Fassung zu sehen. Nach 91 Ausgaben seit dem Oktober 2011 bekommt die Reihe eine Auffrischung. Die Gespräche finden künftig in der neuen Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung statt, der neue Vorspann ist entsprechend angepasst, die Titelmusik eine andere. Das alles ist in den kommenden Folgen zu sehen und zu hören.
In der 91. Folge von Zu Gast bei L.I.S.A. stellte sich der Historiker Frank Bösch vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam unseren Fragen. Mit ihm sprachen wir über sein neues Buch, das der Frage gewidmet ist, wie die Bundesrepublik Deutschland von ihren Anfängen an mit Diktaturen weltweit umgegangen ist. Wie viel Interessenpolitik vertrug eine noch junge Demokratie? Wie haben die bundesrepublikanischen Regierungen Kontakte und Abkommen mit Diktatoren, deren Regime gegen demokratische Werte verstießen, gerechtfertigt? Mit welchen Folgen für die Bundesrepublik, aber auch für autoritär geführte Länder?
Dass Werte und Interessen nicht erst heute kollidieren, sondern mindestens seit der Antike, dafür steht unser Interview mit der Althistorikerin Charlotte Schubert von der Universität Leipzig. Sie hat jüngst ein Buch über die spätrepublikanische Phase Roms geschrieben und sich dabei mit den Gracchen und deren Politik beschäftigt. Führte eine betont wertegeleitete Politik zum Niedergang der Republik?
In unserem zweiten Interview steht eine andere widersprüchliche Konstellation im Vordergrund: Wie viel Manipulation benötigt eine Massendemokratie? Der Pionier der Public Relations, Edward L. Bernays, hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts darüber nicht nur seine eigenen Gedanken gemacht, sondern diese für diverse Regierungen der USA sowie für Wirtschaftsunternehmen und den Massenkonsum nutzbar gemacht. Untersucht hat diese Zusammenhänge der Politikwissenschaftler Stefan Matern von der LMU München im Rahmen seines Dissertationsprojektes. Wir haben ihm dazu unsere Fragen gestellt.
Um Manipulationen auf einem ganz anderen Gebiet geht es im Videovortrag des KI-Experten Wolfgang Reuter in der Videoreihe Kunst und Fälschung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. Er zeichnet darin nach, wie Künstliche Intelligenz eingesetzt werden kann, um Kunstfälschungen zu entlarven. Ob das aber stets zuverlässig gelingt? Unverfälscht ist indes die monumentale Plastik Berlin Junction des vor kurzem gestorbenen Bildhauers Richard Serra. Der Kunsthistoriker Georg Imdahl von der Kunstakademie Münster hat sie uns zuletzt in der neuen Ausgabe unserer Kunstgeschichten erläutert.
Damit zurück zu Zu Gast bei L.I.S.A. mit einem kurzen Ausblick auf das, was Sie in den kommenden Wochen erwartet. Wir werden sprechen mit: Lutz Raphael, Marie von Lüneburg, Friedrich Kießling, Thomas Urban, Martin Mulsow, Wibke von Bonin, Philip Manow, Horst Bredekamp, Michael Diers, Winfried Schulze, Ludger Schwarte und Christoph Safferling. Die zweite Jahreshälfte ist noch offen für weitere Gäste...
Mit herzlichen Grüßen aus dem Stiftungshaus
Ihre L.I.S.A.Redaktion