Ob als Haus- oder Nutztier, als Nahrungsressource oder treuer Begleiter – die Interaktion zwischen Menschen und Tieren prägt unseren Alltag seit jeher. Es überrascht daher wenig, dass die Erforschung der Beziehung vermehrt Forschungsgegenstand wissenschaftlicher Abhandlungen ist. Ein Beispiel hierfür ist Amir Zelingers Beziehungsgeschichte von Menschen und Haustieren im Deutschen Kaiserreich, zu der wir bereits 2018 ein Interview veröffentlicht haben. Auch in dem von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Promotionsprojekt von Sarah Pleuger steht die Beziehung zwischen Mensch und Tier im Vordergrund. Die Archäologin versucht, mehr über das Zusammenleben von Mensch und Nutztier in der östlichen Mongolei zur Bronzezeit herauszufinden und nutzt dafür Methoden der sogenannten Stabilen Isotopenanalyse. Das Interview, in dem sie das Projekt ausführlich erläutert, finden Sie in deutscher sowie englischer Fassung in unserer Beitragsübersicht. Ganz im Sinne des interdisziplinären Forschungsfeldes der Human-Animal-Studies möchten wir auf einen weiteren Beitrag hinweisen: Im Vordergrund stehen weniger die Tiere als die Darstellungen von Tieren in der Spätantike und dem frühen Mittelalter. Konkret geht es in dem Vortrag von Dr. Michael Odenweller um Tiere in der religiösen Bilderwelt. Seine Erläuterungen sind Teil der Ringvorlesung "Tiere in den Geistes- und Sozialwissenschaften", die an der Universität Münster durchgeführt und seit Juni dieses Jahres in unserem Wissenschaftsportal veröffentlicht wird. Weitere spannende Vorträge, unter anderem zum Themenkomplex der Psychotherapie und der zoologischen Therapie, werden im Laufe der nächsten Wochen veröffentlicht.
Neben der Ringvorlesung haben wir seit dem Versand unseres letzten Newsletters mit der Veröffentlichung einer weiteren Videoreihe begonnen: "Selbstgespräche über das Leben". Es handelt sich dabei um ein Filmprojekt der Beuth Hochschule für Technik Berlin, das unter der künstlerischen Leitung von Susanne Auffermann und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften steht. Die ersten beiden Episoden, in denen der Chemiker Prof. Dr. Helmut Schwarz und die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Bénédicte Savoy zu Wort kommen, sind bereits im Portal abrufbar.
Ein letzter Beitrag, auf den wir konkret hinweisen möchten, ist die Podiumsdiskussion zur Rolle von Frauen und der Geschlechtergeschichte in der Geschichtswissenschaft und im VHD, die am 30. Juni anlässlich des 125-jährigen Verbandsjubiläums in Kooperation mit der Gerda Henkel Stiftung veranstaltet wurde. Den redigierten Mitschnitt finden Sie neben vielen weiteren spannenden Vorträgen und Interviews in unserer heutigen Beitragsübersicht.
Mit herzlichen Grüßen aus Düsseldorf
Ihre L.I.S.A.Redaktion