Liebe L.I.S.A.Community,
wir haben in den vergangenen zwei Wochen viel gemacht, nehmen uns aber auch für die verbleibenden vier Wochen dieses sonderbaren Jahres noch einiges vor. Umsetzen konnten wir unter anderem zwei Videogespräche, die auf jeweils zwei Beobachtungen der vergangenen Monate zurückgehen: Zum einen auf die sehr leidenschaftlich geführte Debatte um den Politikwissenschaftler, Historiker und Philosophen Prof. Dr. Achille Mbembe, die wir gemeinsam mit dem Philosophen Prof. Dr. Ludger Schwarte einer kleinen Bilanz unterzogen haben. Zum anderen haben wir eine Alltagsbeobachtung zum Anlass genommen - das Tragen von Masken und die dadurch bedingte Teilverhüllung des Gesichts -, um mit dem Ethnologen Prof. Dr. Thomas Hauschild über die kulturwissenschaftliche Bedeutung des Auges und des Blickes zu sprechen. Beide Videos finden Sie bitte in unserer Übersicht.
Des Weiteren haben wir erst gestern ein Interview veröffentlicht, das sich auf ein von der Gerda Henkel Stiftung gefördetes Forschungsprojekt aus dem Förderschwerpunkt Demokratie bezieht. Die Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dirk Jörke, PD Dr. Oliver Eberl und Dr. David Salomon geben darin einen frühen Einblick in ihr wissenschaftliches Vorhaben zur Ideengeschichte der Demokratie. Sie untersuchen dabei, wie sich führende Demokratietheoretiker des 19. und 20. Jahrhunderts in ihren Schriften zu sozialen Konflikten geäußert haben. Zugespitzt formuliert: Wie haben die oben über jene unten gedacht?
Was kommt noch? Am kommenden Montag erzählen wir mit unseren Gästen bei unserem zweiten virtuellen Geschichtstalk eine "andere Geschichte", genauer: eine kontrafaktische. Mit den Historikern und Historikerinnen Prof. Dr. Antje Flüchter, Dr. Claudia Gatzka, Prof. Dr. Michael Sommer und Prof. Dr. Marko Demantowsky denken wir uns aus, wie die Geschichte möglicherweise verlaufen wäre, wenn der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 einen anderen Ausgang genommen hätte. Was wäre passiert, wenn die französische und nicht die deutsche Armee bei Sedan siegreich gewesen wäre? In einem zweiten Teil des Gesprächs werden wir einen kritischen Blick auf unsere "andere Geschichte" werfen und dabei der Frage nachgehen, wo Möglichkeiten und Grenzen kontrafaktischer Geschichtsansätze liegen. Alle weiteren Informationen zum Geschichtstalk am kommenden Montag um 16 Uhr entnehmen Sie bitte unserem Ankündigungsbeitrag. Außerdem verweisen wir in diesem Zusammenhang noch auf unser Interview zum Krieg von 1870/71 mit den Publizisten und Filmemachern Hermann Pölking und Linn Sackarnd.
Zum Abschluss noch eine letzte Beobachtung: Seit Februar ist unsere Newsletter-Rubrik Ankündigungen erstmals wieder so gefüllt wie noch zu Zeiten vor der Corona-Pandemie. Es wird zu beobachten bleiben, ob die ins Virtuelle verschobenen Veranstaltungen Zukunft haben oder ob es sich dabei eher um ein vorrübergehendes Phänomen handelt. Wie halten die Augen offen...
Ihnen einen guten Start in den Dezember, herzliche Grüße
Ihre L.I.S.A.Redaktion