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Die Bielefelder Privatdozentin Dr. Sandra Maß referiert über die multi-ethnischen Armeen des Ersten Weltkriegs. Wenn diese auch nicht im Mittelpunkt des jüngeren Gedenkens an den Weltkrieg stehen, wird an die Kriegsteilnehmer aus den jeweiligen Kolinialimperien zunehmend erinnert - etwa durch Denkmäler und (populärwissenschaftliche) Publikationen. Dieses Erinnern gründet auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung, die insbesondere im Rahmen des colonial turn der Geschichtswissenschaften in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen hat. Im ersten Teil des Vortrags betrachtet Dr. Sandra Maß die deutsche Rekrutierung kolonialer Soldaten während des Ersten Weltkriegs in Deutsch-Ostafrika. Im zweiten Teil skizziert sie die deutsche Reaktion auf den Einsatz afrikanischstämmiger Soldaten im französischen Besatzungsheer im Rheinland nach der deutschen Kapitulation und dessen propagandistische Ausschlachtung unter dem Stichwort "afrikanische Schmach". Darauf aufbauend führt sie beide Entwicklungen zusammen und analysiert die Bedeutung dieser für die Ausprägungen des deutschen Nationalismus.