Dr. Nicolaus Seefeld beschäftigt sich in seinen Forschungen mit einem besonderen archäologischen Fund: Den menschlichen Überresten, die im Massengrab von Uxul gefunden wurden. Um Aussagen über die Kultur der Maya treffen zu können, müssen die Funde eingehend untersucht, katalogisiert und bestimmt werden: Handelt es sich um Männer oder Frauen? Wie viele Individuen wurden im Massengrab bestattet? Welche Aussagen lassen sich darüber treffen, wie die Individuen zu Tode kamen? Hierfür ist vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen, wie der Anthropologie, gewinnbringend.
Das Massengrab der Maya
Das Generalinterview mit Dr. Nicolaus Seefeld | Episode 8
Das Projekt
Obwohl es in der Mayakunst der Klassik (250-900 n. Chr.) zahlreiche explizite Darstellungen von ritueller Gewalt, (z.B. Erniedrigung von Gefangenen und Opferungen) gibt, konnten physische Belege für diese Praktiken bisher kaum im archäologischen Befund dokumentiert werden. Viele Untersuchungen belegen, dass die klassischen Maya rituelle Gewalt zumeist im Kontext kriegerischer Konflikte anwendeten. Im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojektes untersucht Dr. Nicolaus Seefeld den Kontext sowie die politische und religiöse Funktion von ritueller Gewalt in der klassischen Mayagesellschaft. Zentraler Bezugspunkt für diese übergeordnete Fragestellung ist das Massengrab von Uxul, das ich 2013 und 2014 entdeckt, archäologisch dokumentiert und physisch-anthropologisch analysiert habe. Dieses Grab befindet sich in einer künstlichen Höhle und enthält die Überreste von 27 Individuen. Die Untersuchung des Knochenmaterials zeigte, dass nahezu alle Individuen enthauptet und zerstückelt worden waren. Zudem besaßen die meisten Langknochen charakteristische Schnittspuren, die andeuteten, dass das Fleisch vor der Niederlegung der Körperteile abgeschabt worden war.
Projektleitung
Dr. Nicolaus Seefeld
Redaktion
Peter Prestel
Kamera
Klaus Hernitschek
Schnitt
Klaus Hernitschek
Gesamtkonzeption
Gisela Graichen und Peter Prestel
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