Bilder sind ein elementarer Bestandteil des Historischen. In „Die Farben der Vergangenheit“ beschäftigt sich der Kunsthistoriker Peter Geimer damit, wie das Gewesene in Malerei, Fotografie und Film an Gestalt gewinnt. Geimer fragt, was Bilder zu visuellen Zeugnissen macht und wie sie Geschichte Gestalt verleihen. Was wir von der Vergangenheit wissen, haben wir nicht zuletzt durch Bilder erfahren: Historiengemälde, Fotografien, Filme, digitale Reanimationen. Er zeigt, dass Bilder nicht einfach historische Sachverhalte illustrieren, sondern selbst Erscheinungsformen der Geschichte sind. Obwohl Sprache traditionell als Leitmedium des Historischen gilt, beruht unsere Vorstellung des Vergangenen auch auf Bildern. Ebenso wie Schriftquellen rekonstruieren Bilder Geschichte aber nur bruchstückhaft – sie bilden Fragmente auf der Suche nach der verlorenen Zeit.
Prof. Dr. Peter Geimer ist Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte gelten u.a. der Theorie und Geschichte der Fotografie, der visuellen Darstellung von Geschichte und der Wissenschaftsgeschichte. Er ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Gerda Henkel Stiftung.
Prof. Dr. Bernhard Jussen ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Politischer Sprache im Mittelaltter, der Ikonologie der Geschichtswissenschaft, sowie Erinnerungskultur und Gegenwartskunst.